Kinder

Grüne bemängeln Engpässe bei Gesundheitsversorgung von Ki

Die Versorgungsengpässe bei Kinderarzneimitteln sind auch in Bremen weiterhin hoch. Insbesondere Fieber- sowie Antibiotikasäfte sind Mangelware. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. Die kinderpolitische Sprecherin Solveig Eschen erwartet hier zügige Lösungen: „Kinder und ihre Eltern müssen sich auf unser Gesundheitssystem verlassen können! Dass nach wie vor essentielle Medikamente für Kinder nicht ausreichend lieferbar sind, ist ein unhaltbarer Zustand. Seit Monaten rennen Eltern erkrankter Kinder von Apotheke zu Apotheke, um Rezepte einzulösen – häufig erfolglos. Zwar können kindgerechte Säfte auch aus Erwachsenenmedikamenten hergestellt werden, hierfür übernehmen die Krankenkassen aber nicht die Kosten. So gibt es den Fiebersaft dann plötzlich nicht mehr auf Rezept und es entstehen deutlich höhere Kosten als beim Fertigprodukt, das können sich viele Familien nicht leisten. Die Bundesregierung hat zwar bereits ein Gesetz zur Bekämpfung der Lieferengpässe beschlossen, mit dem u.a. Festbeträge und Rabattverträge für bestimmte Kinderarzneimittel wegfallen und die Hersteller mehr wirtschaftliche Anreize erhalten. Sollte dies aber nicht zügig Wirkung entfalten, muss der Bundesgesundheitsminister weitere Maßnahmen auf den Weg bringen.“

Nachbesserungsbedarf sieht die Grünen-Fraktion auch bei der kinderärztlichen Versorgung in Bremen. Zwar besteht für Bremen (129,7 Prozent) und Bremerhaven (111,4 Prozent) auf dem Papier eine rechnerische Überversorgung, aber in den Praxen existieren aus nachvollziehbaren Gründen wie etwa Krankheitswellen und komplexeren Anforderungen zum Teil lange Wartezeiten. Mit der Kinderambulanz konnte die Koalition die Spitzenbelastung mildern, doch dies reicht Solveig Eschen nicht: „Die rechnerische Überversorgung mit Kinderärzt*innen im Land Bremen klingt in den Ohren vieler Familien, aber auch Beschäftigter wie Hohn. Arztpraxen kommen regelmäßig an ihre Belastungsgrenzen, Familien werden abgewiesen und leiden unter langen Wartezeiten. Die Kinderarztpraxis ist heutzutage für viele die erste Anlaufstelle auch für nicht-medizinische Probleme. Das macht die kinderärztliche Arbeit komplexer und zeitintensiver. Dem muss in Zukunft besser Rechnung getragen werden. Das Bundesgesundheitsministerium muss das System der Fallpauschalen und Budgetbegrenzungen für kinderärztliche Leistungen schnellstmöglich reformieren und den aktuellen Erfordernissen anpassen!“

Nicht zuletzt sind auch die Kinderkliniken und ambulanten Versorgungskapazitäten an der Belastungsgrenze. Hier droht aufgrund des Fachkräftemangels bei Krankheitswellen die Sperrung von Betten. „Wenn Familien mit ihren Kindern in die Kinderklinik gehen, geschieht dies selten leichtfertig. Dennoch treffen im Krankenhaus echte Notfälle auf in den Abend verlagerte weniger schwere Fälle, wenn tagsüber beim Kinderarzt kein Termin zu ergattern war. So befeuert die Überlastung des einen Systems auch die Überlastung des anderen Systems. Dieser Teufelskreis kann nur durchbrochen werden, wenn das gesamte System überarbeitet wird. Dafür muss sich Bremen im Bund einsetzen“, betont Solveig Eschen.