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KI-Korrekturhilfen für Lehrkräfte dürfen Schüler*innen nicht benachteiligen
Wenn KI den Lehrer*innen hilft, Schüler*innen zu beurteilen, muss das erkennbar und korrigierbar bleiben.
Künstliche Intelligenz bietet auch in den Schulen viele Chancen – nicht nur im Lernen und im Alltag der Schüler*innen, sondern auch für die Lehrkräfte. Umso wichtiger ist es, dass dieses Potential nicht durch den Einsatz ungeeigneter Tools zunichte gemacht wird. Wissenschaftler*innen der Universität Osnabrück haben jetzt gezeigt, dass eine KI-basierte Korrekturhilfe der Lehr- und Lernplattform „Fobizz“ keine zuverlässigen Ergebnisse liefert. Die Anwendung, die Lehrer*innen bei der Korrektur von Aufgaben helfen soll, bewertet demnach gleiche Ergebnisse in verschiedenen Versuchen sehr unterschiedlich, außerdem erkennt sie inhaltliche Fehler und Falschinformationen nicht als solche. „So ist eine sogenannte Korrekturhilfe keine wirkliche Hilfe für Lehrkräfte, sondern vielmehr ein Risiko für unsachliche, falsche Bewertungen von Schüler*innen“, warnt die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, Franziska Tell. Die Grünen-Abgeordnete fragt deshalb den Senat nach dem Einsatz von KI-Korrekturhilfen in Bremer Schulen und deren Eignung. „Schüler*innen müssen erkennen können, ob die Bewertung ihrer Arbeit durch ein von der Lehrkraft genutztes KI-Tool vorgenommen wurde – und gegebenenfalls einer solchen Bewertung auch widersprechen können“, so Tell.
Die bildungspolitische Sprecherin der Grünen stellt klar: „Wir wollen, dass KI-Tools auch Einzug in die Schulen finden – sie zu ignorieren, wäre falsch. Entscheidend ist für uns dabei aber, dass Hilfsmittel, die in der Schule angewendet werden – egal ob von Lehrkräften oder Schüler*innen – auf ihre didaktische Eignung geprüft sind und dann systematisch evaluiert werden. Die Tools müssen zu den Anforderungen an den Schulunterricht passen, die auch sonst gelten – und sie dürfen keinesfalls eine ungerechte oder auch nur unverständliche Behandlung und Beurteilung von Schüler*innen verursachen.“