Ernährung und Landwirtschaft | Klimaschutz und Energiewende
Grüne: Ernährungswende für Klimaschutz vorantreiben
Die derzeitige Ernährungsweise, insbesondere der hohe Fleischkonsum, verschärft den Klimawandel und hat negative Folgen für die Umwelt, die Tiere und unsere Gesundheit. Sie führt zu einem hohen Treibhausgasausstoß, der deutlich über dem des Verkehrs- oder auch Gebäudesektors liegt. Die Tierhaltung verbraucht riesige Flächen für die Futtermittelproduktion. Vergiftetes Grundwasser durch Nitrate und Antibiotika-Rückstände sind ebenso die Folge wie trockengelegte Moore, abgeholzte Wälder und der Verlust von Artenvielfalt. Vor diesem Hintergrund will die Grünen-Fraktion die Ernährungswende vorantreiben. Als am umweltfreundlichsten gilt eine vegane Ernährung. Neben bundes- und europapolitischen Forderungen z.B. nach der klimafreundlichen Neuausrichtung der Agrar-Subventionen und dem Abbau der Tierbestände hat die Fraktion in einem Positionspapier auch konkrete Maßnahmen für Bremen und Bremerhaven dargelegt. Dazu gehört neben einer Informationskampagne und aktualisierten Ernährungsempfehlungen u. a., öffentliche Mensen und Kantinen mit pflanzenbasierten Speisen zu Vorbildern zu machen und eine Pflanzenkochschule auch für Gastronom*innen zu etablieren. Bei Großveranstaltungen wie Freimarkt oder Breminale soll mindestens die Hälfte der Essensstände rein vegan sein. Nicht zuletzt wollen die Grünen die Lebensmittelindustrie in Bremen und Bremerhaven bei ihrer Umstellung auf fleischlose Alternativen unterstützt wissen, um zukunftsfähige Märkte zu erschließen.
Als existenzielles Gebot der Vernunft bezeichnet der klimapolitische Sprecher Philipp Bruck die nötige Veränderung der Ernährungsgewohnheiten: „Spätestens seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine ist klar: Das Getreide gehört auf den Teller, nicht in die Futtertröge der Tierhaltung. Im globalen Kampf gegen den Hunger muss Europa den Anfang machen und den Fleischkonsum deutlich reduzieren. Aber auch unabhängig davon sind die Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung immens. Nur wenn der Konsum tierischer Lebensmittel um rund drei Viertel reduziert wird, gibt es überhaupt eine Chance, das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten. Unsere Ernährung entscheidet also darüber, ob es gelingen kann, diese existenzielle Krise noch in den Griff zu bekommen. Sie entscheidet auch maßgeblich, wie groß das Risiko für zukünftige Pandemien ist. Und nur mit einer Abkehr von Fleisch, Milch und Eiern kann es wirklichen Tierschutz geben, denn selbst Biofleisch kommt nicht von glücklichen Tieren, sondern von toten, deren Bedürfnissen auch die ambitionierteren Tierhaltungsstandards nicht ansatzweise gerecht werden.“
Philipp Bruck betont die Vorzüge der Ernährungswende in Bremen und Bremerhaven: „Diese grüne Ernährungswende bietet auch unmittelbar Chancen für die Menschen in Bremen und Bremerhaven, von gesünderen, attraktiveren und bezahlbaren Essensangeboten bis hin zur Lebensmittelwirtschaft, die von neuen Produkten und Märkten profitiert und Beschäftigung sichert.“