Kinder

Grüne befürworten Krippen-Kompromiss

Die Grünen-Fraktion trägt den anvisierten Kompromiss zum Einsatz von Tagesmüttern und –vätern im überlasteten Krippenbereich angesichts hunderter unversorgter Kinder mit. Der Kompromiss sieht u.a. vor, die Maßnahme bis 2025 zu befristen. Für die Unterstützungskräfte muss es zudem eine berufsbegleitende Weiterbildung geben. Zugleich erwarten die Grünen vom Bildungsressort eine umfassende Strategie zur Gewinnung von Fachkräften, wie die kinderpolitische Sprecherin Solveig Eschen betont: „Eine Ideallösung ist das nicht, aber Notsituationen erfordern Notlösungen und die Kindertagesbetreuung ist in Not! Die Beschäftigung von qualifizierten Tagesmüttern und –vätern in Krippen-Gruppen ist angesichts der vielen unversorgten Kinder und des Fachkräftemangels vertretbar. Als Unterstützungskräfte können sie kurzfristig für Entlastung in den Krippen sorgen. Schließlich ist es derzeit oft so, dass durch Ausfälle ein*e Erzieher*in alleine die Gruppe betreut. Diese Überlastung von Erzieher*innen oder wahlweise Gruppenschließungen kann niemand wollen. Tagesmütter und –väter müssen jedoch in den Krippen die Möglichkeit erhalten, sich beruflich weiterzuqualifizieren und damit zu vollen Fachkräften zu werden. Die Betreuung in Krippen und Kitas fördert die Entwicklung der Kinder. Frühkindliche Bildung ist ein Kinderrecht! Viele junge Eltern sind außerdem auf die Kinderbetreuung angewiesen, um sich ihren Lebensunterhalt verdienen zu können und sich nicht zuletzt auch gegen Altersarmut zu schützen. In der aktuell angespannten Lage ist diese Maßnahme deshalb richtig, sie darf aber keine Dauerlösung sein. Eine nachhaltige Problemlösung kann nur darin bestehen, mehr Fachkräfte für die Kinderbetreuung zu gewinnen und dafür gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die bezahlte Erzieher*innen-Ausbildung ist dafür ein wichtiger Schritt, der jetzt durch eine umfassende Fachkräfteoffensive erweitert werden muss.“

Zum Hintergrund: Damit die Träger trotz Fachkräftemangels weitere Gruppen für bislang unversorgte Kinder unter drei Jahren einrichten können, sollen künftig auch Tagesmütter und –väter als Zweitkraft neben einer Erzieherin bzw. einem Erzieher eingesetzt werden können. Dafür ist eine Änderung der gültigen Landesrichtlinie für den Betrieb von Tageseinrichtungen für Kinder erforderlich. Diese sieht bisher zur Unterstützung der Erzieher*innen in U3-Gruppen allein Kinderpfleger*innen oder Sozialassistent*innen vor, von denen es derzeit nicht genug gibt.