Bildung

Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte liefert wichtige Daten für die Bildungs-Planung

Die Arbeitszeit von Lehrkräften darf reguläre Arbeitszeiten nicht massiv übersteigen - wo das so ist, muss das Problem ehrlich angegangen werden.

Franziska Tell, bildungspolitische Sprecherin der Grünen in der Bremischen Bürgerschaft, wünscht sich mehr Tempo bei der Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte in Bremen – und Ehrlichkeit im Umgang mit deren möglichen Ergebnissen: 

„Wir wünschen uns seit Längerem klare Regelungen und eine gute Struktur, um die Arbeitszeit von Lehrkräften sinnvoll zu erfassen und darzustellen: Die brauchen wir schnell. Erst 2026 mit einem Modellversuch für die Arbeitszeiterfassung zu starten, halten wir für problematisch, denn bis sie dann irgendwann wirklich für alle Lehrkräfte greift, dauert es viel zu lange. Schwierigkeiten bei der technischen Umsetzung können keine Gründe dafür sein, mit einem Modell so lange zu warten – denn in vielen anderen Bereichen, in denen flexibel gearbeitet wird, gibt es gut funktionierende Verfahren, Apps und Programme zur Erfassung von Arbeitszeiten. Darum fordern wir, zeitnah mindestens modellhaft mit der Arbeitszeiterfassung für Lehrkräfte zu starten.

"Wo mehr Arbeit getan wird als eigentlich eingeplant ist,
müssen wir einen ehrlichen Umgang damit entwickeln"

Die Arbeitszeit von Lehrkräften darf reguläre Arbeitszeiten nicht massiv übersteigen. Die Zeiterfassung hat auch das Ziel, einen guten und ehrlichen Umgang mit der realen Arbeitszeit von Lehrkräften zu finden. Klar ist, dass die knappen Personalverfügbarkeiten und die Erteilung von Unterricht darunter nicht massiv leiden sollen. Dies darf aber nicht zu Lasten der Lehrkräfte gehen; wir müssen ihnen und allen Schüler*innen gleichermaßen gute Arbeitsbedingungen und guten Unterricht ermöglichen. Wenn dazu auch die aktuell bestehende wöchentliche Unterrichtsverpflichtung – insbesondere an Schulen mit besonders hohem Bedarf an Arbeit auch neben dem regulären Unterricht – hinterfragt werden muss, dann ist das so: Wenn die Sichtbarkeit von Arbeitszeiten aufzeigt, dass aktuell mehr Arbeit getan wird als eigentlich eingeplant und eingefordert ist, dann müssen wir einen ehrlichen Umgang damit entwickeln – durch verlängertes Warten wird sich die Situation von alleine weder aufklären noch verbessern.

Genau darum braucht es jetzt den Start eines Modells, um zu erfassen: Welche Arbeitszeit wenden Lehrkräfte für welche Tätigkeiten auf, und in welchem Zusammenhang steht das zu den aktuell geltenden Arbeitszeiten? Möglichst frühzeitig müssen dann erste Ergebnisse aus dem Modellversuch evaluiert werden, um zu schauen, wie in der Praxis damit umzugehen ist – und zwar gemeinsam in engem Austausch zwischen dem Ressort und den Lehrkräften und der Personalvertretung.“