Wirtschaft
Studie zur Gewerbeflächenentwicklung: Nachverdichtung systematisch vorantreiben!
In der Diskussion zur Gewerbeflächenentwicklung erfolgt ein Umdenken hin zur höheren Bedeutung der Bestandsentwicklung. In der Wirtschaftsdeputation werden heute die Ergebnisse der GEP-2030-Studie ‚Nachverdichtungspotenziale in Gewerbegebieten mit vertiefender Betrachtung des Technologieparks Bremen und der Airport-Stadt Bremen’ vorgestellt. Flächeneffizienz ist für die Entwicklungsperspektiven der bremischen Gewerbegebiete ein zentraler Faktor. Die Analyse der beiden Fallbeispiele Technologiepark und Airport-Stadt zeigt konkret auf, wie wertvolle Flächenpotenziale in diesen stark nachgefragten Bestandsgebieten gehoben werden können. Die Gutachter haben dabei einen systematischen Ansatz entwickelt, der sich für die Prüfung weiterer Flächenpotenziale in anderen bremischen Gewerbegebieten anwenden lässt.
Robert Bücking, wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen, betont den wegweisenden Charakter der Studie: „Wir haben oft betont, dass das Thema Nachverdichtung für die künftige Entwicklung unseres Wirtschaftsstandorts enorm bedeutsam ist. Da die Flächen in unserer Stadt begrenzt sind, müssen wir in den bestehenden Gewerbegebieten so viel Potenziale wie möglich heben. Die Gutachter zeigen uns dafür einen klaren Weg auf: kleinräumige Flächenanalysen, intensive Abstimmung mit den privaten Stakeholdern sowie enge Kooperation zwischen den verantwortlichen Ressorts und Ausschöpfung der planungsrechtlichen Möglichkeiten. Wir haben mit dem detaillierten ‚Prozessschema’ der Gutachter nun einen Leitfaden in der Hand, der sich auf andere Gewerbegebiete der Stadt anwenden lässt. Das heißt: Wir brauchen mehr Nachverdichtungsstudien, und zwar möglichst schnell!“
Die Ergebnisse zum Technologiepark und zur Airport City kommentiert Robert Bücking wie folgt: „Die Gutachter haben aufgezeigt, was im Technologiepark und in der Airport City noch geht. Hier sollten wir baldmöglich in die Umsetzung kommen. Dass Nachverdichtung allein nicht die Antwort ist, betonen die Gutachter zu Recht. Während im Fall des Technologieparks ein Umzug von Teilen der Uni an den Brill neue Spielräume eröffnen kann, hat die Koalition in der Airport City die Erweiterung entlang der Hanna-Kunath-Straße beschlossen. Damit schaffen wir eine neue Lage am Flughafen mit direktem Zugang zur Landebahn.“
Wie schon im Fachdialog zur Studie im vergangenen Oktober – dessen Dokumentation heute ebenfalls vorgestellt wird – hebt Robert Bücking die Rahmenbedingungen hervor, die eine Steigerung der Flächeneffizienz derzeit noch erschweren:„Bremen hält die Preise für neue Gewerbeflächen künstlich niedrig, um sich im Wettbewerb mit dem Umland zu behaupten. Dafür gibt es gute Gründe, es hat aber auch schlechte Nebenwirkungen: Es untergräbt die unternehmerischen Motive, diese Grundstücke so effizient wie möglich zu nutzen. Es bremst zudem die Wiedernutzung von Grundstücken, also das dringend nötige Flächenrecycling. An dieser Stelle liegt noch viel konzeptionelle Arbeit vor uns.“