Bau- und Stadtentwicklung | Klimaschutz und Energiewende
Klimawandel: Grüne fordern Programm für flächensparendes Wohnen
Angesichts des rasanten Klimawandels fordert die Grünen-Fraktion ein Programm für flächensparendes Wohnen in Bremen. In einem nun beschlossenen Positionspapier spricht sich die Fraktion u.a. für ein Förderprogramm aus, mit dem die Teilung von Altbremer Häusern und das Einrichten von Einliegerwohnungen unterstützt wird. Ferner sieht es den Aufbau einer Beratungsstelle und Wohnungstauschbörse und die Abschaffung von Obergrenzen für die Zahl der Mieter*innen pro Wohnung vor. Für Neubauten soll es mehr Konzeptausschreibungen geben, die Wohnungen mit flexibleren Zuschnitten ermöglichen. Nicht zuletzt sollen die kommunalen Wohnungsgesellschaften durch den Kauf von mehr Belegbindungen und mit einer häufigeren Nutzung des Vorkaufsrechts gestärkt werden.
Als Antwort auf die Klimakrise und für mehr bezahlbaren Wohnraum ist ein Umdenken in der Baupolitik nötig, betont der klimapolitische Sprecher Philipp Bruck: „Weniger Grünflächen mit Neubauten betonieren und die vorhandenen Wohnflächen effizienter nutzen – das muss angesichts des Klimawandels die Leitlinie für die Wohnungspolitik in Bremen werden. Neubau ist nicht die einzige Antwort auf zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Nötig sind vor allem kleinere Wohneinheiten. In Bremen gibt es viele Menschen, die ihre Wohnfläche nach dem Auszug der Kinder gerne verkleinern würden. Einer aktuellen Studie zufolge wären im Land Bremen fast zwei Drittel der Menschen über 65 Jahre zu einem Umzug in eine kleinere Wohnung bereit. Dadurch würden 800.000 Quadratmeter Wohnraum frei. Das Problem: Umzugswillige Menschen finden in den Quartieren keine Alternative zum großen Haus, weil kleinere Wohnungen hier Mangelware sind. Wir wollen den Menschen nicht vorschreiben, wie sie wohnen sollen. Aber wir können jene unterstützen, die sich verkleinern wollen. So sollen z.B. Einliegerwohnungen gefördert werden. Das schafft mehr bezahlbaren Wohnraum und nützt dem Klimaschutz. Dafür müssen auch die kommunalen Wohnungsgesellschaften Gewoba und Brebau gestärkt werden. Mit ihnen sind gefragte kleinere bzw. flexibel veränderbare Wohnungszuschnitte besser zu realisieren als mit privaten Investoren, die für die Rendite nach dem Motto ‚zwei Zimmer auf 140 Quadratmetern’ klimapolitisch katastrophal bauen.“