Gesundheit | Wissenschaft
Medizin-Studiengang an Privatuni: Grüne setzen Stoppsignal
Die Grünen-Fraktion setzt ein Haltesignal vor die Pläne des städtischen Klinikkonzerns Gesundheit Nord (Geno) und der privaten Jacobs University Bremen (JUB), rasch einen Medizin-Studiengang einzurichten. Neben der überfälligen Unterrichtung des Wissenschaftsausschusses über das laut Medienberichten offenbar weit gediehene Konzept erwarten die Grünen, dass das Wissenschafts- und Gesundheitsressort eine Machbarkeitsstudie zur medizinischen Ausbildung an der Universität Bremen vorlegt. Ob und ggf. wo eine medizinische Ausbildung angesiedelt wird, so die wissenschaftspolitische Sprecherin Henrike Müller, ist weiterhin völlig offen: „Das Konzept von Geno und JUB wirft viele Fragen auf. Ein gebührenfreies Medizin-Studium an einer Privatuni, die dringend auf Einnahmen aus Studiengebühren angewiesen ist, erscheint höchst seltsam. Eine Dauersubvention der JUB über Umwege kann es schließlich nicht geben. Außerdem würden Studierende auf dem Campus ungleich behandelt, wenn manche für das Studium zahlen müssen und andere nicht. Ebenso rätselhaft erscheint, warum der kommunale Klinikkonzern bisher kein vergleichbares Konzept mit der öffentlich finanzierten Universität Bremen erarbeitet hat. Um überhaupt eine Entscheidungsgrundlage in einem geordneten Verfahren zu erhalten, erwarten wir dafür von der Senatorin für Wissenschaft und Gesundheit eine Machbarkeitsstudie. Mit dem Vorpreschen von Geno und JUB ist die Idee einer medizinischen Ausbildung in Bremen angesichts des ÄrtInnenmangels nicht grundsätzlich gestorben, allerdings sehen wir auf Basis der veröffentlichten Überlegungen keine Realisierungschance an der Privatuni.“