Kultur im Bunker: Soziokulturelles 'Zucker'-Zentrum zeitnah ermöglichen

Seit mehr als vier Jahren sucht der Verein Zucker e.V. – ein Netzwerk aus Kunst- und Kulturschaffenden – einen Raum für ein soziokulturelles Zentrum in Bremen. Nachdem im Auftrag des Senats mit Unterstützung der WfB zahlreiche Immobilien auf ihre Tauglichkeit für das geplante Zentrum untersucht wurden, konnte im vergangenen Jahr mit dem Hochbunker F 97 an der Hans-Böckler-Straße ein geeigneter Ort für Clubraum, Werkstätten und Ateliers ausgemacht werden. Die Finanzierung der für die neue Nutzung des Bunkers nötigen Umbaumaßnahmen hat der Verein mittlerweile sichergestellt. Zudem hat sich neben Senat und Bürgerschaft zuletzt auch der Beirat Walle hinter die geplante Umnutzung des Bunkers gestellt. Ausdrücklich begrüßt wird dabei, dass das Konzept für zukünftige Bunker-Nutzung auch eine Dauerausstellung vorsieht, die an die Geschichte des Gebäudes erinnert.

Trotz der vielfältigen politischen und auch privaten Unterstützung – zuletzt im Rahmen eines Crowdfunding-Projekts, an dem sich mehr als 1.000 Bremerinnen und Bremer beteiligt haben – besteht weiterhin Unklarheit, zu welchem Zeitpunkt und auf welche Art der Bunker an den Verein vergeben bzw. verkauft werden kann. Mit einem heute gemeinsam beschlossenen Antrag bekräftigen die Fraktionen von SPD und B90/Grünen ihre Unterstützung für das Projekt – und zielen auf eine rasche Vergabe des Bunkers ab.  

Dazu Jürgen Pohlmann, baupolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und örtlicher Abgeordneter: „Der Verein Zucker erhält viel Unterstützung – warme Worte allein reichen aber nicht: Jetzt müssen Nägel mit Köpfen gemacht werden. Konkret geht es darum, nun die bau- und vergaberechtlichen Regelungen auf den Weg zu bringen – und dabei auch das Gespräch mit den Anliegern des Bunkers zu suchen, um Vorbehalte gegen die Umnutzung des Bunkers auszuräumen. Um dem Zucker eine Fortführung seiner Arbeit bis dahin zu ermöglichen, soll zudem nach Zwischennutzungsmöglichkeiten für den Verein gesucht werden. Ich bin mir sicher: Letztlich wird das Zucker mit seinem kulturellen Angebot ein echter Gewinn für die Überseestadt.“

Kai Wargalla, Sprecherin für Jugend- und Subkultur der Grünen-Fraktion: „Das Zuckerwerk und der Hochbunker in der Überseestadt – das ist eine mittlerweile schon längere Geschichte, die nun ihr Happy End finden soll. Seit Jahren bemüht sich der Zucker e.V. unermüdlich und komplett ehrenamtlich, hier in Bremen einen neuen Standort zu finden. Die Planungen für den Bunker stehen mittlerweile, die Finanzierung ist gesichert und es gibt einen breiten Rückhalt für das Projekt - sowohl in der Gesellschaft, als auch fraktionsübergreifend in Beirat und Bürgerschaft. Immerhin steht das Ziel, dem Zuckerwerk ein neues Zuhause zu finden, sogar im Koalitionsvertrag. Wir sind also auf der Zielgeraden und wir sind uns alle einig: Jetzt müssen die konkreten Weichen gestellt werden, damit die Pläne des Zuckerwerks verwirklicht werden können. Der Umbau und die Umnutzung des Bunkers durch den Zucker. e.V. wäre ein Riesengewinn für Bremen - ein wirklich einzigartiges soziokulturelles Projekt, das eine Strahlkraft besitzt weit über die Grenzen Bremens hinaus. Das Engagement und der Einsatz des Zucker e.V. sind vorbildlich und ich wünsche mir, dass die kreativen Köpfe sich statt der Finanzierung bald wieder hauptsächlich der Kunst, Kultur und Musik widmen können.“