Helenenstraße: Mäurers Vorstoß überzeugt Grüne nicht

Die Grünen-Fraktion ist von Innensenator Mäurers Forderung, die Sichtschutzwände an der Helenenstraße im Viertel zu entfernen, nicht überzeugt. Zwar ist das Ziel richtig, Drogendealer aus der Rotlichtmeile zu verdrängen. Der Abbau des Sichtschutzes kann allerdings dazu führen, dass sich die Prostitution auf den Straßenstrich oder in Wohnungen verlagert. Das würde die polizeiliche Überwachung erschweren und Zuhälterei sowie Menschenhandel begünstigen, betont die geschlechterpolitische Sprecherin Henrike Müller: „Die Probleme mit der illegalen Müllentsorgung und dem Drogenhandel hinter dem Sichtschutz dürfen nicht zu Lasten der Sexarbeiterinnen gelöst werden. Für ihre Tätigkeit ist Anonymität wichtig. Die Helenenstraße bot einmal einen sicheren Ort für ein oft unsicheres Gewerbe. Unser Ziel muss es sein, den dort arbeitenden Frauen wieder ein sicheres Umfeld ohne Dealerei, ohne Müll und ohne Gafferei zu ermöglichen. Statt voreiliger Vorstöße braucht es ein umfassendes Konzept, um die Probleme rund um die Helenenstraße anzugehen. Dabei müssen alle Beteiligten – Sexarbeiterinnen, Beratungsstellen, AnwohnerInnen, Beirat, Polizei und Ordnungsamt – einbezogen werden.“