Grünen-Fraktion fordert weiter Härtefonds bei Energiesperren

Im Land Bremen dreht der Energieversorger säumigen KundInnen offenbar immer noch zu oft den Hahn zu: In insgesamt 5772 Fällen (Stichtag 30.9.2015) hat die swb Strom, Wasser oder Gas abgestellt – 4348 Mal in Bremen und 1457 Mal in Bremerhaven. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es insgesamt 7196 Fälle. Hält der bisherige Jahrestrend mit durchschnittlich 641 Sperren pro Monat an, wird diese Zahl am Jahresende noch überschritten. Das geht aus einem Verwaltungsbericht hervor, den die Grünen-Fraktion für die heutige Sitzung der Sozialdeputation angefordert hat. Damit zeigt die engere Kooperation der swb mit Behörden bei drohenden Energiesperren offenbar nur geringe Wirkung. Die Grünen-Fraktion hält die Anzahl der betroffenen Haushalte weiterhin für viel zu hoch und fordert erneut die Einrichtung eines Härtefonds nach Hannoverschem Vorbild. Der 150.000 Euro umfassende Fonds wird dort vollständig vom Energieversorger getragen. Damit werden nach klaren Kriterien insbesondere Alte, Kranke, Alleinerziehende und Familien mit kleinen Kindern unterstützt.

Dazu erklärt die sozialpolitische Sprecherin Susanne Wendland: „Die Anzahl der Energiesperren ist trotz der Aktion ‚Zappenduster‘ nach wie vor zu hoch. Wir fordern daher weiterhin einen Härtefonds, damit Strom- und Wassersperren tatsächlich verhindert werden können. Es kann nicht sein, dass Familien mit kleinen Kindern oder auch alten Menschen einfach Wasser oder Strom abgestellt wird. Die swb hat auch eine soziale Verantwortung. Die muss sie jetzt endlich wahrnehmen.“
 
Die energiepolitische Sprecherin Anne Schierenbeck ergänzt: „Der Strompreis an der Börse ist auf einem historischen Tiefpunkt. Es ist an der Zeit, dass die Energieversorger diese Preissenkung an die VerbraucherInnen weitergegeben und den Preise nicht erhöhen, wie das die swb zu Jahresbeginn macht.“