Drittmittel: Mehr Transparenz an Hochschulen
Die Hochschulen im Land Bremen müssen künftig bei Drittmittelprojekten für mehr Transparenz sorgen, wie die Grünen-Fraktion das mit einem Antrag gefordert hatten: In einer öffentlich zugänglichen Forschungsdatenbank müssen die Inhalte und Zielsetzung von Drittmittelprojekten, die Geldgeber, die Fördersumme und die Laufzeit der Projekte benannt werden. Zudem sind Drittmittelverträge ab einer Fördersumme von 5000 Euro unter Wahrung schützenswerter Belange zu veröffentlichen. Das sieht die jetzt vom Senat auf den Weg gebrachte Novelle des Hochschulgesetzes vor, die noch von der Bürgerschaft beschlossen werden muss. Demnach wird auch die Zivilklausel gesetzlich verankert. Nicht zuletzt muss jede Hochschule eine neutrale Ombudsperson einsetzen, an die sich Studierende und DoktorandInnen bei Problemen bzw. Beschwerden im Zusammenhang mit Studien- und Prüfungsangelegenheiten wenden können.
Zu den strengeren Transparenzregeln erklärt die wissenschaftspolitische Sprecherin Silvia Schön: „Transparenz schützt die Forschungsfreiheit und liegt damit im eigenen Interesse der Wissenschaft. Transparenz ist wesentlich für die Verantwortung von Wissenschaft gegenüber der Gesellschaft. Hochschulen sind öffentliche Einrichtungen und werden im Wesentlichen mit Steuergeld finanziert. Drittmittelprojekte nutzen immer auch die mit öffentlichen Mitteln finanzierte Infrastruktur. Immer mehr BürgerInnen fordern nachvollziehbare Informationen darüber ein, wer im Wissenschaftsbereich welche öffentlichen oder privaten Mittel für welche Forschungstätigkeiten erhält.“
Auch die Ombudsperson geht auf eine Initiative der Grünen zurück. „Die Ombudsperson soll eine unabhängige und kompetente AnsprechpartnerIn für Studierende Promovierende sein. Sie wird auf Vorschlag der StudierendenverteterInnen im Akademischen Senat gewählt. Insbesondere bei schwerwiegenden Problemen mit Lehrenden trauen sich Studierende oder DoktorandInnen oft nicht, dagegen vorzugehen. Eine vertrauenswürdige Ombudsperson kann sie wirkungsvoll unterstützen“, unterstreicht Silvia Schön.