10 Jahre Integrationskurse: Teilnahme endlich auch für Flüchtlinge ermöglichen!
Die Bürgerschaftsfraktion der Grünen fordert anlässlich des 10-jährigen Bestehens von Integrationskursen, endlich auch Asylsuchenden und Geduldeten die Teilnahme zu ermöglichen. Sie haben bis heute keinen Anspruch darauf, weil ihr Aufenthaltstitel unsicher ist. Dazu erklärt die migrations- und integrationspolitische Sprecherin Zahra Mohammadzadeh: „Die große Mehrheit der Flüchtlinge bleibt auf Dauer hier. Deutschkenntnisse sind entscheidend für die Integration von Anfang an. Fehlende Sprachkenntnisse erschweren den Flüchtlingen die Alltagsbewältigung und das Zurechtfinden in den neuen Lebensverhältnissen. So ist z.B. die Kommunikation mit Behörden oder Ärzten, aber auch die Unterstützung der eigenen Kinder bei den Hausaufgaben kaum möglich. Die Aufnahme einer Berufstätigkeit scheitert ebenfalls häufig an fehlenden Deutschkenntnissen. Das treibt Menschen in die soziale Isolation. Wir setzen uns daher schon seit Jahren für die Öffnung der Kurse für Asylsuchende und Geduldete ein. Deutschkenntnisse sind die Brücke zu einer rascheren Integration. Und der Gesellschaft eröffnen sie die Möglichkeit, die Potenziale der Menschen früher zu nutzen, insbesondere im Bildungswesen und auf dem Arbeitsmarkt.“
Mit dem 2005 in Kraft getretenen Zuwanderungsgesetz von Rot-Grün markiert die Einführung der Integrationskurse einen entscheidenden Schritt in der deutschen Migrations- und Integrationspolitik. Erstmals wurde damit ein zentrales und rechtlich verbindliches Konzept zur Integrationsförderung eingeführt. Gut eine Million Menschen haben seitdem an den Kursen teilgenommen. Neben Sprachkursen und einem Orientierungskurs, der ins gesellschaftliche Leben in Deutschland einführen soll, gibt es mittlerweile auch Kurse für besondere Bedürfnisse wie etwa die Alphabetisierung. Gesteuert wird das Angebot vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.