Quecksilber-Ausstoß aus Kohlekraftwerken belastet Bremen

Quecksilber ist giftig und insbesondere für Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder eine Gefahr. Dennoch stoßen auch drei Bremer Kohlekraftwerke immer noch erhebliche Mengen davon in die Luft. Insgesamt 310 Kilogramm Quecksilber pro Jahr setzen die Kraftwerke Hastedt (51kg/p.a.), Farge (109 kg/p.a.) und im Hafen (150 kg/p.a.) frei. Damit gehören sie zu den bundesweit 50 Kraftwerken mit meldepflichtigem Ausstoß des Nervengiftes. Die Bürgerschaftsfraktion der Grünen fordert, nach dem Vorbild der USA wesentlich strengere Grenzwerte für Quecksilber-Emissionen einzuführen.

Dazu erklärt die klima- und energiepolitische Sprecherin Anne Schierenbeck: „Die Kraftwerke Hafen und Hastedt der swb sowie das Kraftwerk Farge emittieren deutlich mehr Quecksilber als nötig wäre. Es existieren technische Lösungen, um den Quecksilber-Ausstoß zu verringern. Diese Technologien wurden in Deutschland entwickelt. Damit werden in den USA bereits heute von über 100 Kohlekraftwerken die niedrigen US-Grenzwerte eingehalten. Die Technologie zur Quecksilber-Abscheidung ist Stand der Technik und wirtschaftlich zumutbar. Die Praxis in den USA zeigt, dass die schwarz-rote Bundesregierung weit ambitioniertere Grenzwerte zur Verringerung von Gesundheitsrisiken erlassen könnte. Bei Einhaltung der US-Grenzwerte würden sich die Quecksilber-Emissionen erheblich reduzieren: bei Braunkohlekraftwerken um gut 40 Prozent, bei Steinkohlekraftwerken um rund 75 Prozent.“

Die gesundheitspolitische Sprecherin Kirsten Kappert-Gonther betont: „Die Menschen in den Stadtteilen Farge, Gröpelingen und Hastedt haben auch ein Recht auf saubere Luft. Vom Quecksilber-Ausstoß sind vor allem Schwangere, Ungeborene, Säuglinge und Kleinkinder betroffen. Sie wollen wir durch strengere Vorgaben für die Kraftwerke schützen.“