Öffentliche Kantinen sollen sich Beispiel an Kitas nehmen

Die Bürgerschaftsfraktion der Grünen bewertet das gute Abschneiden der Bremer Kitas bei einer bundesweiten Studie zur ausgewogenen Ernährung positiv. In den städtischen Kitas wird aufgetischt, was ExpertInnen für richtig halten: viel Obst und Gemüse, aber laut Studie nur einmal pro Woche Fleisch. Die Grünen fordern, auch in öffentlichen Kantinen und Mensen auf eine ausgewogene Ernährung nach diesem Modell umzustellen. Das ermöglicht zugleich, auf den Bezug von Billigfleisch aus der Massentierhaltung zu verzichten und stattdessen hochwertiges Fleisch aufzutischen. Unterm Strich wäre das für die regelmäßigen Kantinen-NutzerInnen kostenneutral. Auf die ausgewogene Ernährung könnte nach Ansicht der Grünen in den Pachtverträgen hingewirkt werden. Dazu erklärt der verbraucherschutzpolitische Sprecher Jan Saffe: „Bremen muss seine Mitverantwortung für die Massentierhaltung mit ihren negativen Folgen für Menschen und dem Leid der Tiere beenden. Der massive Einsatz von Antibiotika in der industriellen Tiermast führt z.B. zu multiresistenten Keimen. Diese Keime können dazu führen, dass bei Erkrankungen notwendige Antibiotika ihre Wirkung nicht mehr entfalten. Auch der gezielte Einsatz von Sexualhormonen zur Effizienzsteigerung in der Schweinezucht kann gesundheitliche Folgen wie z.B. eine verringerte männliche Fruchtbarkeit haben. Es ist an der Zeit, dieses kranke System zu durchbrechen. Die öffentlichen Kantinen und Mensen können mit ihrem veränderten Einkaufsverhalten dazu einen Beitrag leisten. Wer in einer öffentlichen Kantine in den Genuss von gut zubereitetem Gemüse und hochwertigem Fleisch kommt, wird sich womöglich auch zu Hause nicht mehr mit dem Hormon-Schnitzel zufrieden geben und seine Ernährung verändern.“