Krippen und Kitas: Zugang für Kinder aus Migrantenfamilien erleichtern

Um deutlich mehr Kinder aus sozial benachteiligten Migrantenfamilien für den Besuch einer Krippe bzw. Kita zu gewinnen, liegt für die heutige Sitzung der Sozialdeputation nun ein Konzept von Sozialsenatorin Anja Stahmann vor. Das Konzept sieht u.a. den gezielten Ausbau von Spielkreis- und Betreuungsplätzen in Ortsteilen vor, in denen ein hoher Anteil von Kindern mit Förderbedarf lebt. Außerdem werden mehrsprachige Infobroschüren z.B. in Integrationskursen und Kinderarztpraxen verteilt, um Eltern besser über die Möglichkeiten frühkindlicher Bildung zu informieren. Nicht zuletzt wird es ein Programm für Erziehungspartnerschaften von Eltern und Einrichtungen der Kinderbetreuung geben. Dazu erklärt der kinderpolitische Sprecher Stephan Schlenker: „Wir wollen die Startbedingungen von Kindern aus jenen Migrantenfamilien erhöhen, die ebenso wie vergleichbare deutsche Familien bildungsfern und zugleich armutsgefährdet sind. Die frühkindliche Bildung in Krippen und Kitas spielt dabei eine wichtige Rolle. Schließlich sind das die entscheidenden Jahre für den Spracherwerb, der ein Schlüssel für die weiteren Lebensperspektiven ist. Um gleiche Chancen für alle Kinder zu erreichen, müssen wir Spielkreise, Krippen und Kitas zielgenau ausbauen. Denn möglichst frühe Förderung legt den Grundstein für die gesamte Entwicklung und den Bildungsweg eines Kindes.“

Die migrations- und integrationspolitische Sprecherin Zahra Mohammadzadeh betont: „Wir müssen Zugangshürden und Schwellenängste beseitigen, die Kinder aus migrantischen Familien vom Besuch einer Krippe oder Kita abhalten. Die Eltern müssen mit mehrsprachigen Flyern besser informiert werden, so dass z.B. das Anmeldeverfahren oder die Beantragung der Beitragsbefreiung nicht mehr als bürokratische Hindernisse erscheinen. Ein wichtiger Ansatz ist auch, MigrantInnen zu SpielkreisleiterInnen und ErzieherInnen zu qualifizieren. Richtig ist auch, die mehrsprachige Erziehung und interkulturelle Fortbildung in der Kinderbetreuung zu verankern. All das kann dazu beitragen, dass mehr Kinder in Krippen und Kitas gefördert werden und echte Aufstiegschancen erhalten. Nicht zuletzt lernen alle Kinder so von früh auf Vielfalt und ein Wir-Gefühl kennen, das die Integration voranbringt.“