Haftpflichtversicherung für Hebammen: Lösung muss her!
Die Bürgerschaftsfraktion der Grünen macht die zugespitzte Situation der Hebammen mit einer Aktuellen Stunde zum Thema im Parlament. Immer häufiger geben freiberufliche Hebammen wegen zu hoher Beiträge zur verbindlichen Haftpflichtversicherung auf. Jetzt steigt auch noch die Nürnberger Versicherung aus dem Versicherungskonsortium aus, mit dem die Hebammenverbände eine Gruppenversicherung ausgehandelt hatten. Ein Ersatz ist nicht in Sicht. Damit droht dem gesamten Berufsstand das Aus. Dazu erklärt Doris Hoch, Sprecherin für Frauen- und Gesundheitspolitik: „Die Prämien zur Haftpflichtversicherung sind in den vergangenen Jahren rapide angestiegen. Über 5000 Euro muss eine freiberufliche Hebamme bezahlen, um sich bei der Geburtshilfe abzusichern. Dafür reicht der geringe Stundenlohn von durchschnittlich 8,50 Euro netto aber nicht. Die Folge: Immer mehr Hebammen geben ihren Beruf auf. Das ist für die Hebammen, aber auch für schwangere Frauen katastrophal. Hebammen leisten wertvolle und unersetzliche Arbeit für Schwangere, Mütter und ihre Neugeborenen. Hebammen unterstützen nicht nur bei der Geburt. Sie betreuen auch in der Vor- und Nachsorge. Sie sind für die werdenden Mütter da. Sie machen Hausbesuche zur Hilfe im Wochenbett und in der ersten Zeit mit dem Baby. Bundesgesundheitsminister Gröhe findet bisher nur schöne Worte. Wie er das Haftpflichtproblem zu lösen gedenkt, sagt er aber nicht. Die Hebammen und Frauen dürfen nicht im Stich gelassen werden. Vorschläge liegen vor: von der an den Prinzipien der Unfallversicherung angelehnten solidarischen Haftpflichtversicherung für alle medizinischen Berufe bis zum staatlichen Fonds zur Deckelung der Versicherungsbeiträge. Die Bundesregierung muss jetzt für die Lösung des Problems endlich Geburtshilfe leisten. Sonst überlebt der Berufsstand der Hebammen nicht.“