Grüne: Unternehmen stärker in Klimaschutz einbeziehen
Zwar sind die klimaschädlichen CO2-Emissionen im Land Bremen zwischen 1990 und 2012 aufgrund erheblicher Einsparungen im Wärmebereich durch Privathaushalte insgesamt um 6,3% gesunken (ohne Stahlindustrie). Allerdings ist für das Verarbeitende Gewerbe in diesem Zeitraum ein Anstieg der Emissionen von fast 15% festzustellen, wie aus einem Bericht für Umwelt- und Energiedeputation hervorgeht. „Wenn wir die Anstrengungen nicht deutlich verstärken, werden wir das Ziel, bis 2020 40% des CO2-Ausstoßes einzusparen, nicht erreichen. Bei der Fortschreibung des Klimaschutz- und Energieprogramms, die in diesem Jahr ansteht, muss die Industrie noch stärker einbezogen werden. Ich bin mir sicher, dass hier noch erhebliche Einsparpotenziale bestehen, die wirtschaftlich erschlossen werden können“, betont Anne Schierenbeck, klima- und energiepolitische Sprecherin der Bürgerschaftsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.
Wichtig ist aus Sicht der Grünen auch, weiter aus der Kohleverstromung auszusteigen. „Der Bericht zeigt, dass jede Kilowattstunde Strom aus den Kohlekraftwerken am Hafen und in Hastedt etwa 900 Gramm CO2 produziert. Dieser Wert liegt um 50% über dem deutschen Strommix: der Strom aus Kohle ist besonders klimaschädlich. In diesem Zusammenhang ist der zunehmende Stromverbrauch im Bereich Handel, Gewerbe und Haushalte ein Problem. Bei der Entwicklung neuer Maßnahmen muss die Einsparung von Strom in diesen Feldern noch stärker in den Blick genommen werden“, so Anne Schierenbeck.
Die Grünen drängen vor diesem Hintergrund auf ein Bremisches Klimaschutz- und Energiegesetz. „Damit wird der Klimaschutz auch im Land Bremen verbindlich. Bei der Entwicklung weiterer Maßnahmen sind alle betroffenen Akteure einzubeziehen. Denn Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die wir nur gemeinsam lösen können“, unterstreicht Anne Schierenbeck.