Grüne: EU-Kommission gibt Kampf gegen Klimawandel auf

Mit dem heute angekündigten Klimaschutzziel bis 2030 verabschiedet sich die EU-Kommission von einem ambitionierten Klimaschutz. Als verbindliches Einsparziel für CO2-Emissionen schlägt die Kommission lediglich 40 Prozent vor. Für den Ausbau erneuerbarer Energien soll ein schwaches Ziel von 27 Prozent Marktanteil in der gesamten EU gelten, ohne dass es verbindliche Ziele für die einzelnen Mitgliedstaaten gibt. Für die Energieeffizienz sind gar keine Vorgaben beabsichtigt. Dazu erklärt die energiepolitische Sprecherin Anne Schierenbeck: „Diese laxen Pläne sind völlig unzureichend, um den Klimawandel zu bekämpfen. Mit dem Kurswechsel der EU-Kommission ist das Ziel, den langfristigen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 2 Grad Celsius zu begrenzen, nicht zu erreichen. Wenn Europa seine Vorreiterrolle aufgibt, ist das ein fatales Signal für die Verhandlungen beim Weltklimagipfel 2015. Uns BremerInnen muss an einem wirksamen Klimaschutz gelegen sein. Schließlich drohen hier im Zuge des Klimawandels heftige Stürme, häufiger Starkregen, Hochwasser und Hitzewellen. Um negative Folgen wie Schäden an Häusern oder gesundheitliche Probleme von älteren Menschen abzumildern, muss heute gehandelt werden. Nötig sind jetzt verpflichtende Ziele. Neben einer CO2-Verringerung um 60 Prozent sind 50 Prozent mehr erneuerbare Energien und 40 Prozent mehr Energieeinsparung erforderlich. Das macht auch volkswirtschaftlich Sinn. Schließlich bedeutet der schnelle Ausbau von erneuerbaren Energien eine größere Unabhängigkeit Europas von Energieimporten, eine nachhaltige Wertschöpfung und viele grüne Zukunftsjobs.“  

Die derzeitige Rolle rückwärts der EU-Kommission beim Klimaschutz geht indes auf Kosten der nachfolgenden Generationen. „Sie müssen das heutige Versagen beim Klimaschutz im wahrsten Wortsinn ‚ausbaden‘ und teuer bezahlen. Der Weltklimarat der Vereinten Nationen hat bereits eindringlich darauf hingewiesen, dass der Klimawandel mit den bestehenden Technologien in 15 Jahren unmöglich aufzuhalten sein wird. Künftige Generationen müssten neue Technologien entwickeln, um der Atmosphäre Kohlendioxid zu entziehen und dieses wirksam zu speichern. Ob solche Technologien überhaupt je einsatzfähig sind, ist sehr fraglich. Auf jeden Fall werden sie wesentlich teurer sein als die nötigen Schritte, die wir heute umsetzen können“, betont Anne Schierenbeck.