Blutspende: Diskriminierung von Homosexuellen beenden!
Homosexuelle Männer sollen nicht länger von der Blutspende ausgeschlossen werden. Das hat die Bremische Bürgerschaft heute auf Initiative der Grünen beschlossen. „Die bisherige Regelung ist eine Diskriminierung. Wir wollen mit diesem Generalverdacht Schluss machen. Ausschlaggebend für die Sicherheit einer Blutspende ist nicht die sexuelle Identität, sondern das sexuelle Verhalten eines Menschen“, betont der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Bremer Grünen, Björn Fecker. Dabei wollen die Grünen nicht am hohen Sicherheitsstandard für die Blutspende rütteln. „Wer in Not ist, muss sich darauf verlassen können, dass bei einer Bluttransfusion größtmögliche Sicherheit herrscht. Deswegen fordern wir auch, dass das Sexualverhalten abgefragt wird“, erläutert Björn Fecker.
Zum Hintergrund:
In Deutschland sind die Bundesärztekammer und das Paul-Ehrlich-Institut für die entsprechende Richtlinie zur Blutspende verantwortlich. Blutspender müssen bislang auf einem Fragebogen ankreuzen, ob sie homosexuell sind. Denn homosexuelle Männer sind von der Blutspende aus Sorge um HIV-Infektionen pauschal ausgeschlossen. Jedoch ist nicht Homosexualität der Grund für ein erhöhtes Risiko, sondern allein risikohaftes Verhalten – das aber betrifft Heterosexuelle wie Homosexuelle oder auch Bisexuelle. Deshalb sollte vor der Blutspende nur nach dem individuellen Risikoverhalten gefragt werden. Für eine entsprechende Änderung der bisher diskriminierenden Blutspende-Regelung soll sich Bremen nun auf Bundesebene einsetzen. Um die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, durchläuft bereits heute jedes Spenderblut im Labor einen Test zur Erkennung einer HIV-Infektion.