Besserer Start für Flüchtlinge in eigener Wohnung
Flüchtlinge und Asylsuchende sollen möglichst rasch in eine eigene Wohnung umziehen können und passgenaue Unterstützung für das Alltagsleben erhalten. Diese Forderung der Grünen-Fraktion setzt Senatorin Anja Stahmann nun mit einem Rahmenkonzept zum Einsatz von Sprach- und IntegrationsmittlerInnen um, das heute Thema in der Sozialdeputation ist. Dazu erklärt die migrations- und integrationspolitische Sprecherin Zahra Mohammadzadeh: „Je schneller Flüchtlinge und Asylsuchende in die eigenen vier Wände ziehen, desto besser. Integration funktioniert am besten mitten unter Nachbarn. Neben einem Arbeitsplatz ist der Umzug in eine eigene Wohnung wesentlich für eine selbstverantwortliche Lebensgestaltung. Wer vor Krieg und Gewalt in seiner Heimat notgedrungen zu uns fliehen musste, dem ist vieles zunächst fremd. Um ein rasches Ankommen in der Gesellschaft zu ermöglichen, ist die zeitweilige Unterstützung bei der Alltagsbewältigung hilfreich. Das Rahmenkonzept ist in dieser Hinsicht ein realistischer Baustein einer humanitären Flüchtlingspolitik - gerade auch angesichts der Wohnungssituation in Bremen.“
Das Konzept sieht vor, dass trotz angespannter Lage am Wohnungsmarkt jährlich 680 Personen in Wohnraum vermittelt werden. Da darunter auch Familien sind, entspricht das pro Jahr 400 benötigten Wohnungen für Flüchtlinge und Asylsuchende. Die Schutzsuchenden sollen möglichst rasch ihren Alltag in einem für sie in einem Land bewältigen können, das ihnen zunächst noch nicht vertraut ist. Deshalb ist geplant, verstärkt muttersprachliche IntegrationsmittlerInnen zur Unterstützung bei Behördengängen und beim Kontakt mit ÄrztInnen, Kitas und Schulen einzusetzen. Ferner sollen sie die Flüchtlinge über Sprachkurse und Möglichkeiten zur Qualifizierung für den Arbeitsmarkt informieren. Diese Form der ambulanten Hilfe kostet zwar rund 145.000 Euro pro Jahr, vermindert andererseits aber die Kosten für neue Flüchtlingsunterkünfte.