Asbest in Wohngebäuden: Grüne wollen Aufklärung
Obwohl Asbest seit 1993 verboten ist, steckt das todbringende Mineral immer noch in vielen Gebäuden aus den 60er bis 80er Jahren. Zuletzt haben über 60.000 mit Asbest verseuchte Wohnungen der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin für Schlagzeilen gesorgt. Die häufigsten Gefahrenquellen sind Dacheindeckungen, Boden- und Wandfliesenbeläge samt Kleber bzw. Spachtelmassen, Asbestzement-Formteile wie Rohre und Fensterbänke sowie Elektro-Speicherheizkörper. Die Bürgerschaftsfraktion der Grünen will nun mit einer Großen Anfrage u.a. herausfinden, welche Asbestgefahren im öffentlichen und auch privatisierten Gebäudebestand in Bremen noch lauern. Zudem soll der Senat erläutern, welche Stellen die MieterInnen und HauseigentümerInnen über die möglichen Gefahren von Asbest aufklären oder ob eine Aufklärungskampagne notwendig ist. Nicht zuletzt hinterfragen die Grünen auch, ob Handwerksunternehmen bei Gebäudesanierungen noch über genügend Know-how im Umgang mit dem gefährlichen Asbest verfügen. Dazu erklärt die Bürgerschaftsabgeordnete Silvia Schön, die in der Fraktion für das Thema zuständig ist: „Die Sensibilität für die gesundheitliche Gefährdung durch Asbest hat in den vergangenen Jahren leider nachgelassen. Welcher Heimwerker ahnt schon, welcher Gefahr er sich aussetzt, wenn er asbesthaltige Bodenfliesen selbst entfernt oder asbestbelastete Wandfliesen anbohrt? Eine einzige eingeatmete Asbestfaser kann dafür ausreichen, in der Folge an lebensbedrohlicher Asbestose, Lungen- oder Kehlkopfkrebs zu erkranken. Die Menschen haben ein Recht darauf, zu wissen, ob ihre Gesundheit gefährdet ist. Wir brauchen dringend eine Übersicht, in wie vielen Gebäuden Asbest verbaut wurde. Das gilt gerade auch für die vielen öffentlichen und die vor Jahren privatisierten Wohnungen. Unser Ziel ist, zunächst eine möglichst umfassende Datengrundlage für Bremen zu erhalten und die Aufklärung der Verbraucher über die Gefahren von Asbest im direkten Wohnumfeld zu verstärken.“