Vollgelaufene Keller: Grüne wollen mehr Regenrückhalteflächen

Zahlreiche vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßen – das ist die Bilanz des gestrigen Unwetters. Solche extremen Niederschläge werden Bremen im Zuge des Klimawandels künftig häufiger treffen. Um die Folgen zu mildern, fordern die Grünen mehr dezentrale Regenrückhalteflächen entlang des Kanalnetzes. Vorbild dafür können die sogenannten ‚Wasserplätze‘ in Rotterdam sein. Solche abgesenkten Flächen können z.B. als Spielplätze oder zur Naherholung für die AnwohnerInnen dienen. Bei Extremregen werden diese Bereiche gezielt geflutet und kurzzeitig als Ableitungsflächen genutzt. Das dort zurückgehaltene Regenwasser wird dann erst nach dem Unwetter dem Kanalsystem zugeführt. Dazu erklärt die umweltpolitische Sprecherin Maike Schaefer: „Dezentrale Regenrückhaltebereiche verringern das Risiko von überlasteten Kanälen. Dadurch können Schäden z.B. an Gebäuden infolge von Rückstau vermieden werden. Beim laufenden Projekt zum Umgang mit Starkregen soll besonders geprüft werden, an welchen Stellen im Stadtgebiet solche Regenrückhalteflächen realisiert werden können. Aufgrund des Klimawandels müssen wir künftig in Bremen mit mehr Starkregen rechnen. Um voll laufende Keller und andere negativen Folgen effizienter abzuwenden, müssen alle Möglichkeiten zum besseren Schutz der Menschen genutzt werden. Zugleich muss der Klimaschutz vorangetrieben werden.“

Neben dezentralen Regenrückhalteflächen gehört aus Sicht der Grünen u.a. auch die Entsiegelung von Flächen dazu, um die bessere Versickerung von Regenwasser zu ermöglichen. So sollen z.B. noch betonierte Schulhöfe in naturnahe Pausenhöfe umgewandelt werden; als Alternative zu Asphalt bieten sich für Parkplätze durchlässige Gittersteine an. Nicht zuletzt sollen die Förderprogramme zur Zustandserfassung der Hausanschlusskanäle und zur Dachbegrünung fortgeführt werden.