Grüne erwarten von Bundesregierung mehr Tatendrang bei intelligenten Netzen und Zählern
Nach einer EU-Richtlinie sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, bis 2020 80% der StromverbraucherInnen mit intelligenten Messsystemen auszustatten. Doch die Bundesregierung versagt bei dieser Aufgabe. Die bundesrechtlichen Rahmenbedingungen für einen breiten Einsatz dieser Messsysteme liegen bis heute nicht vor, wie aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen Bürgerschaftsfraktion hervorgeht. So fehlt etwa eine Verordnung, die die Anforderungen an die Messsysteme festlegt z.B. hinsichtlich des Datenschutzes. Dazu erklärt die energiepolitische Sprecherin Anne Schierenbeck: „Die Intelligenten Netze und Zähler sind notwendig, damit StromverbraucherInnen Preissignale empfangen und ihren Verbrauch entsprechend anpassen können. In Zeiten, in denen viel Strom erzeugt, aber wenig verbraucht wird, zeigt der Stromzähler dies an. So können VerbraucherInnen sich entscheiden, gerade zu dieser Tageszeit stromintensive Geräte wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler anzustellen. Gerade für Großverbraucher in Industrie und Gewerbe ist ein Lastmanagement wichtig, mit dem sie ihren Stromverbrauch an die witterungsabhängige Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien anpassen können. Ziel muss es doch sein, dass Strom in Zukunft besonders dann verbraucht wird, wenn der Wind weht und die Sonne scheint. Um den Umbau unserer Stromversorgung bei möglichst geringen Kosten zu realisieren, brauchen wir die intelligenten Netze: Je besser sich der Verbrauch an die Erzeugung anpasst, desto weniger Speicher sind nötig, desto weniger Schatten- und Reservekraftwerke müssen vorgehalten werden“
Die Grünen fordern die Bundesregierung auf, endlich zu handeln. „Schwarz-Gelb versagt bei der Zukunftsaufgabe Energieversorgung. Der Ausbau der Übertragungsnetze kommt nicht voran, die Ertüchtigung der Verteilnetze wird verschlafen und die umfangreiche Einführung von Messsystemen als Voraussetzung für ein Lastmanagement lässt auf sich warten“, so Anne Schierenbeck.