Stahlwerke: Umweltverträglichere Stromversorgung nötig

Die Stahlwerke sind für rund 45 Prozent der CO2-Emissionen im Land Bremen verantwortlich. „Wir wollen, dass bei der Stahlerzeugung alle Möglichkeiten zur Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase genutzt werden“, fordert die klima- und energiepolitische Sprecherin der Grünen, Anne Schierenbeck. Da einer der beiden Kraftwerksblöcke, die Strom für die Stahlwerke produzieren, Ende des Jahres außer Betrieb genommen wird, ist es aus Sicht der Grünen jetzt dringend geboten, mit einem Kraftwerksneubau für eine umweltverträglichere Stromversorgung und die Nutzung von Gichtgas sowie Konvertergas zu sorgen. Das ist nun offenbar geplant, wie aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervorgeht. „Wir begrüßen, dass ArcelorMittal Bremen einen Kraftwerksneubau plant. In den bestehenden Kraftwerken wird im besten Fall ein elektrischer Wirkungsgrad von unter 37 Prozent erreicht. In einem neuen Kraftwerk können beim Einsatz von Hüttengasen immerhin bis zu 41 Prozent erreicht werden. Der so zusätzlich erzeugte Strom entspricht einer CO2-Minderung von gut 70.000 Tonnen pro Jahr. Zudem plant ArcelorMittal, die Abwärme zur Dampferzeugung zu nutzen“, so Anne Schierenbeck. Die Kraft-Wärme-Kopplung sorgt für die bestmögliche energetische Nutzung von Brennstoffen. Wichtig ist, dass das anfallende Gichtgas und das Konvertergas wie schon bisher energetisch genutzt werden. „Diese Hüttengase haben zwar im Vergleich zu Erdgas einen geringeren Energieinhalt, fallen aber sowieso bei der Stahlproduktion an. Sie müssten abgefackelt werden, wenn sie nicht anderweitig am Standort genutzt werden können“, unterstreicht Anne Schierenbeck. Die jährliche CO2-Einsparung durch die energetische Nutzung des Gichtgases beträgt ca. 440.000 Tonnen. Seit 2011 wird zudem auch das Konvertergas genutzt. Dies bedeutet eine Entlastung von 110.000 Tonnen CO2 jedes Jahr.