Grüne wollen bienenfreundliches Bremen

Allein in Bremen und Niedersachsen sind laut ‚Roter Liste‘ 62 Prozent der Wildbienen-Arten gefährdet, wie es in einem von den Grünen angeforderten Verwaltungsbericht für die heutige Umweltdeputation heißt. Neben Parasiten und Krankheiten setzen Pestizide in der Landwirtschaft sowie das mangelnde Nahrungsangebot aufgrund von Monokulturen den Honigbienen zu. Hinzu kommt der Verlust von Nistplätzen durch Überbauung. Die Grünen machen sich deshalb für ein bienenfreundliches Bremen stark. Dazu gehört u.a. die Forderung, ‚öffentliches Grün‘ zu ‚öffentlichem Bunt‘ zu machen. „Artenarme Grünflächen wie Parks oder auch Verkehrsinseln müssen wesentlich blütenreicher gestaltet werden. Denn Honigbienen brauchen eine vielfältige Pflanzenwelt. Außerdem sollen in Bremen künftig keine Biogasanlagen genehmigt werden, die mit Pflanzen aus Monokulturen wie z.B. Mais betrieben werden. Wir wollen im Gegenteil die extensive und gentechnikfreie Bremer Landwirtschaft erhalten. Nicht zuletzt soll geprüft werden, ob die Imkerei auch auf öffentlichen Flächen bzw. Gebäuden gefördert werden kann. Dafür ist die Aktion ‚Berlin summt‘ ein gutes Vorbild: Seit letztem Jahr werden dort an mittlerweile 15 repräsentativen Standorten wie etwa dem Dom Bienenstöcke aufgestellt und unterhalten. Das rückt die große ökologische und ökonomische Bedeutung der Biene ins öffentliche Bewusstsein. Die StadtbewohnerInnen werden so animiert, z.B. auch ihre Gärten oder Balkone bienenfreundlicher zu bepflanzen“, so die umweltpolitische Sprecherin Maike Schaefer. Neben dem Handeln vor Ort erwarten die Grünen auch, dass der Senat sich im Bund für eine deutliche Einschränkung von Pflanzenschutzmitteln wie insbesondere der Neonicotinoide einsetzt. „Die Biene ist das drittwichtigste Nutztier. Für die biologische Vielfalt und die Landwirtschaft ist die Bestäubungsleistung von Bienen unersetzbar. Ist die Biene bedroht, sind auch unsere Lebensgrundlagen gefährdet. Deshalb muss ihr Schutz deutlich verbessert werden“, betont Maike Schaefer.