Grüne lehnen Affenversuche weiter ab
Die Grünen bedauern die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts, die Affenversuche an der Bremer Universität weiter zu erlauben. Dazu erklärt die wissenschaftspolitische Sprecherin Silvia Schön: „Unsere politische Haltung ist klar: Wir lehnen die Affenexperimente an der Uni Bremen weiterhin ab. Bei der schwierigen Abwägung zwischen dem Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz und der ebenso verbrieften Forschungsfreiheit sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass die Affenversuche ethisch nicht vertretbar sind. Diese Haltung hat nicht nur die Bürgerschaft mit einem einstimmigen Beschluss geteilt. Auch ein Großteil der Bevölkerung hat in dieser Frage ethische Bedenken: Über 80.000 BremerInnen haben entsprechende Bürgeranträge mitgetragen. Wir können derzeit noch nicht nachvollziehen, warum das Gericht bei einer so grundsätzlichen Frage der Grundrechtsgüterabwägung von Forschungsfreiheit auf der einen und Tierschutz auf der anderen Seite keine Revision zugelassen hat. Sobald die Urteilsbegründung vorliegt, werden wir prüfen, ob eine Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision in Frage kommt.“
Die tierschutzpolitische Sprecherin Linda Neddermann ergänzt: „Das Urteil ist ein herbe Enttäuschung für den Tierschutz. Damit geht das Leiden der Affen weiter. Das ist aus ethischer Sicht höchst fragwürdig. Nach über zehn Jahren haben die Versuche an den hochentwickelten Tieren bis heute entgegen der Ankündigungen keinen erkennbaren Nutzen für die Heilung von Krankheiten gebracht. Diesen Nachweis bleiben die Affen-Experimentierer weiter schuldig.“