Tierverbrauchsfreies Studium sicherstellen!

Tierverbrauchsfreies Studium sicherstellen!

„Ein erfolgreiches Studium muss möglich sein, ohne dass dafür lebende oder eigens dafür getötete Wirbeltiere benutzt werden“, erklärt Silvia Schön, wissenschaftspolitische Sprecherin der Grünen. Deshalb haben die Grünen jetzt eine Antragsinitiative mit dem Ziel auf den Weg gebracht, dass auf den Gebrauch von Säugetieren komplett verzichtet und der Gebrauch aller übrigen Wirbeltiere nur in begründeten Ausnahmefällen erlaubt wird. „Wir möchten, dass die Curricula dementsprechend geändert werden. Tierverbrauchsfreie Alternativen müssen für die Studierenden zugänglich sein, ohne dass sie dadurch Nachteile haben. Die Universität Mainz z.B. ermöglicht Studierenden ab dem Sommersemester 2012 eine Alternative zum Sezieren von Tieren im Pflichtkurs. Dies zeigt, dass die Potenziale an der Universität Bremen noch längst nicht ausgeschöpft sind“, so Silvia Schön.

Grundlage für diesen Antrag war eine Kleine Anfrage der Grünen. Zwar fordert auch das Bremische Hochschulgesetz die Hochschulen dazu auf, auf Versuche an Tieren möglichst zu verzichten. Wie jedoch aus der Senatsantwort hervorgeht, hat der Verbrauch an Wirbeltieren an der Universität Bremen in den letzten fünf Jahren teilweise erheblich zugenommen. So hat sich der Einsatz von Ratten von 6 im Jahr 2006 auf 92 im Jahr 2010 vervielfacht. „Die Argumente, weshalb diese Versuche für ein erfolgreiches Studium gebraucht werden, sind nicht überzeugend. Schließlich macht sich die Universität das 3R-Prinzip (reduce, refine, replace) zum Grundsatz. Nimmt man diesen Grundsatz ernst, müssen Präparationstechniken nicht an Maus und Ratte gelernt werden. Dazu reichen auch weniger entwickelte Lebewesen. Dass generelles forschendes Lernen erst bei höher entwickelten Tieren möglich sein soll, leuchtet fachlich nicht ein. Sieht man sich die Entwicklung des Verbrauchs an Ratten an, kann von ‚reduce‘ keine Rede sein. Ich habe den Eindruck, dass das Problembewusstsein beim Verbrauch von Säugetieren deutlich ausbaufähig ist“, betont Silvia Schön.