Lohnaudit durchführen, Verdienstunterschiede abbauen!

Lohnaudit durchführen, Verdienstunterschiede abbauen!

Die Grünen wollen mögliche Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern bei gleicher Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung und den Bremischen Gesellschaften aufspüren und beseitigen. Der Senat soll ein sogenanntes Lohnaudit in seinem Einflussbereich durchführen und ggf. konkrete Maßnahmen für mehr Lohngerechtigkeit unter den Geschlechtern veranlassen. Das sieht eine Antragsinitiative vor, die die Fraktion beschlossen hat. Dazu erklärt die frauenpolitische Sprecherin Doris Hoch: „Frauen werden bei gleicher Arbeit oft noch immer schlechter bezahlt als Männer. Wir müssen die Anstrengungen im Kampf gegen die inakzeptable Lohnkluft verstärken. Das Land muss dabei mit gutem Beispiel vorangehen. Ein Lohnaudit misst und analysiert Verdienststrukturen. So wird sichtbar, ob und wo genau Handlungsbedarf besteht. Außerdem soll sich der Senat bei den anstehenden Tarifverhandlungen dafür einsetzen, mögliche Lohndiskriminierungen von Frauen zu beseitigen.“

Um die Lohnkluft von Frauen und Männern zu überwinden, sind auch Unternehmen in der Pflicht. In Bremen haben Frauen im Schnitt 26 Prozent weniger auf dem Gehaltszettel stehen, wie ein europäischer Vergleich deutlich gemacht hat. Bremen liegt damit an vorletzter Stelle aller Bundesländer. Die Gründe sind vielfältig: Rund 30 Prozent der Frauen im Land Bremen arbeiten im Niedriglohnbereich, sie kommen seltener in gut dotierte Führungspositionen, unterbrechen familienbedingt ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger als Männer und werden deshalb häufig schlechter eingruppiert. Viele sind auf ergänzendes Arbeitslosengeld angewiesen. „Frauen dürfen nicht länger zu Bittstellerinnen gemacht und in die Altersarmut getrieben werden. Um vielen Frauen endlich ein existenzsicherndes Einkommen zu verschaffen, ist der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn erforderlich. Der laue Merkel-Murks reicht nicht aus. Außerdem wollen wir ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft, dem sich Schwarz-Gelb nicht länger verweigern darf“, betont Doris Hoch.