Grüne: Wärmeatlas für Bremen erstellen
Grüne: Wärmeatlas für Bremen erstellen
Die Grünen fordern einen Wärmeatlas für Bremen. Anhand einer Analyse der vorhandenen Gebäude und Prognosen über zukünftige Wärmedämmung soll berechnet werden, wie sich der Wärmebedarf in den Bremer Gebäuden, Straßen und Stadtteilen entwickelt. „Wir wollen die Stromerzeugung bis 2050 auf 100 Prozent erneuerbare Energien umstellen. Auch die Energie für die Wärmeversorgung von Gebäuden soll aus regenerativen Quellen kommen. Daher brauchen wir jetzt schon eine Planungsgrundlage, um möglichst frühzeitig die Infrastruktur für diese ehrgeizigen Ziele vorzubereiten“, erläutert die energiepolitische Sprecherin Anne Schierenbeck die Antragsinitiative der Grünen.
Wenn künftig ein Großteil des Stroms aus Windkraftanlagen kommt, werden Bremer Kohlekraftwerke überflüssig. Diese Kraftwerke, die heute noch über 70 Prozent des bremischen Stroms erzeugen, verursachen sehr hohe CO2-Emissionen. Die Grünen wollen daher so schnell wie möglich aus der Kohlekraft aussteigen. Gleichzeitig stellt der fluktuierende Strom aus Sonne, Wind und Wasser hohe Anforderungen an den Netzbetreiber und die Stromerzeuger: es werden zusätzliche Speicher benötigt, Kraftwerke, die sich gut regeln lassen, und effiziente Netze. Damit Bremen Erzeugungsstandort bleibt, sollen künftig Kraftwerke aus Biogas oder anderen biogenen Brennstoffen Strom erzeugen. „Das ist eine ideale Ergänzung zu Wind- und Sonnenstrom. Denn solche Kraftwerke können genau dann Strom erzeugen, wenn kein Wind- oder Solarstrom zur Verfügung steht“, so Anne Schierenbeck.
Zukunftsfähig sind solche Kraftwerke nur, wenn sie nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) arbeiten. Auf EU-Ebene wird überlegt, eine Genehmigung von Kraftwerks-Neubauten von der gleichzeitigen Wärmenutzung abhängig zu machen. Dafür ist jedoch ein Ausbau der Fernwärmenetze erforderlich. Laut einer Studie des Bremer Energie-Instituts haben gerade Großstädte gute Voraussetzungen für die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung, weil hier ausreichend Wärmeabnehmer in der Nähe vorhanden sind.