'Experten aus Erfahrung' für psychisch Kranke einsetzen

'Experten aus Erfahrung' für psychisch Kranke einsetzen

Zum Abschluss der ‚Woche der seelischen Gesundheit‘ fordern die Grünen, wie in Bremerhaven künftig auch in Bremen sogenannte ‚Experten aus Erfahrung‘ bei der Behandlung psychisch Kranker einzusetzen. Menschen, die schon einmal in der Psychiatrie behandelt wurden, werden durch spezielle Fortbildungen befähigt, psychisch Kranke in akuten oder chronischen Phasen ihrer Erkrankung zu begleiten und zur Gesundung oder zum besseren Umgang mit der Erkrankung beizutragen. Dazu erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin Kirsten Kappert-Gonther: „Der Einsatz von Experten aus Erfahrung ist eine sinnvolle und notwendige Bereicherung des therapeutischen Angebotes. In der Psychiatrischen Klinik Reinkenheide in Bremerhaven sind inzwischen vier Personen, die die sogenannte ‚Ex-In-Ausbildung‘ gemacht haben, als Gesundheitshelfer eingestellt. Die dort gesammelten Erfahrungen sind sehr gut. Diesen Ansatz wollen wir auf Bremen ausweiten. Das Land könnte so zu einer Modellregion werden, in der die Beschäftigung von Experten aus Erfahrung als ein wichtiges Qualitätsmerkmal für die psychiatrische Behandlung gilt. Sie sollten sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich arbeiten und so die Behandlung vervollständigen.“

Die Grünen unterstützen zudem die Forderungen von Psychiatrieerfahrenen und deren Angehörigen nach mehr Mitsprache bei der Behandlung und Begleitung von psychisch Kranken - sowohl bei der Entwicklung und Durchführung von Projekten, als auch bei jeder Form von psychiatrischer Behandlung. „Es ist sinnvoll, wenn sich Betroffene, Angehörige und Profis austauschen, da die Behandlung von psychisch Kranken nur gut sein kann, wenn deren Bedürfnisse und die der Angehörigen immer mit gedacht und berücksichtigt werden. Darum sollte auch die Begleitforschung von psychiatrischen Projekten auf diese Weise durchgeführt werden“, so Kirsten Kappert-Gonther. Als ersten wichtigen Schritt wertet die Gesundheitsexpertin der Grünen, dass Betroffene und Angehörige jetzt als ordentliche Mitglieder der Besuchskommission dabei sind.