Beratungsstelle für Asbest-Geschädigte bewilligt
Beratungsstelle für Asbest-Geschädigte bewilligt
Bremen richtet mit Kooperationspartnern eine Beratungsstelle für Menschen mit Asbestose und anderen Berufskrankheiten ein. Für die Anlaufphase hat die Deputation für Arbeit und Gesundheit heute 46.800 Euro bewilligt. Dazu erklärt Silvia Schön, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen: „Das Land Bremen zählt als ehemaliger Großwerften-Standort schon heute fast 7000 Asbest-Geschädigte. Der Höhepunkt der Asbest-Folgeerkrankungen wird erst für 2017 erwartet. Viele Betroffene müssen vor Gericht darum kämpfen, eine Rente als anerkannte Opfer einer Berufskrankheit zu erhalten. Der sehr engagierte Verein ‚Arbeit und Zukunft‘ stößt bei der ehrenamtlichen Unterstützung der Betroffenen zwangsläufig an Grenzen. Das Beratungsangebot muss verstetigt werden. Jetzt kommt es auch darauf an, möglichst schnell mit anderen Ländern im Bundesrat eine Mehrheit für die Umkehr der Beweislast zu erreichen. Es kann nicht sein, dass Betroffene sich teilweise 17 Jahre mit der Berufsgenossenschaft streiten müssen und immer noch keine Entscheidung über eine Entschädigung haben.“
Die gesundheitspolitische Sprecherin Doris Hoch ergänzt: „Für die Betroffenen ist es ein mühsamer Weg bis zur Anerkennung der gesundheitlichen Asbest-Folgeschäden als Berufskrankheit. Er verlangt gerade jenen Menschen einen langen Atem ab, die ihn buchstäblich nicht mehr haben. Wir wollen die Betroffenen dabei unterstützen, ihre Ansprüche anerkannt zu bekommen.“
Die Beratung wird in der anderthalbjährigen Anlaufphase zunächst an 1 bis 2 Tagen bei der Arbeitnehmerkammer in Zusammenarbeit mit dem Verein ‚Arbeit und Zukunft‘ stattfinden. Die Beratungsstelle soll zum einen Betroffene bei Berufskrankheiten-Verfahren sowie bei der Suche nach Lösungsmöglichkeiten zur weiteren Beschäftigung und Rehabilitationsmaßnahmen unterstützen. Zum anderen soll sie Unternehmen dabei behilflich sein, Strategien für eine Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes umzusetzen. Nicht zuletzt soll das beim Verein ‚Arbeit und Zukunft‘ gesammelte Wissen aufgearbeitet und in einer Datenbank gesichert werden.
Zu den Kooperationspartnern des Projektes gehören die Handelskammer sowie Handwerkskammer, die AOK, der DGB, der Landesgewerbearzt und die Gewerbeaufsicht, die Berufsgenossenschaft Holz und Metall Bremen sowie der Landesarbeitskreis für Arbeitsschutz.