Spielsucht eindämmen - Vergnügungssteuer verdoppeln

Spielsucht eindämmen - Vergnügungssteuer verdoppeln

Geldspielautomaten sind heute de facto das Glücksspiel, bei dem die Suchtgefahr am größten ist. 80 Prozent der SpielsuchtpatientInnen sind dem ausgewiesenen Experten Prof. Gerhard Meyer von der Universität Bremen zufolge AutomatenspielerInnen. Die Anzahl dieser nahezu ungehindert zugänglichen Geldspielautomaten hat sich allein in Bremen in den vergangenen fünf Jahren von 1012 auf 1424 drastisch erhöht. Vor diesem Hintergrund erklärt der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Hermann Kuhn: „Wir wollen die Vergnügungssteuer in Bremen schon zum kommenden Jahr von 10 Prozent auf 20 Prozent erhöhen. Die Verdoppelung der Vergnügungssteuer dient dazu, das Spielen unattraktiver zu machen. Zugleich wollen wir den Staat damit in die Lage versetzen, für die Folgekosten von Suchterkrankungen aufzukommen.“

 Die Erhöhung der auf den Betrieb von Geldspielautomaten erhobenen Vergnügungssteuer ist eine der wenigen Möglichkeiten des Landes, die Automatenflut und damit die Suchtgefährdung einzudämmen. Denn Geldspielautomaten unterliegen nicht wie andere Glücksspiele der staatlichen Kontrolle. Sie gelten als Unterhaltung und liegen in der Zuständigkeit des Bundeswirtschaftsministeriums.

„Die überhaupt nicht harmlosen Geldspielautomaten müssen endlich als Glücksspiel eingestuft werden, damit sie unter staatliche Kontrolle gestellt und zurückgedrängt werden können. Doch der Bund ist leider untätig“, betont Hermann Kuhn.