Programm 'Wohnen in Nachbarschaften' wird fortgesetzt
Programm 'Wohnen in Nachbarschaften' wird fortgesetzt
Das Programm WiN existiert seit 1998 und ist mit dem Ziel aufgelegt worden, die Wohn- und Lebensbedingungen in Quartieren mit besonderen Bedarfen zu verbessern, das Engagement und die Mitwirkung der Menschen vor Ort zu stärken und die Zusammenarbeit lokaler Akteure zu fördern. Durch WiN sollte die lokale Wirtschaftsentwicklung vorangetrieben, Bildungs-, Qualifizierungs- und Beschäftigungsangebote unterstützt und die Entwicklung sozialer und kultureller Netzwerke zur Förderung von Eigeninitiative und Selbstorganisation finanziell begleitet werden. In der Ende 2010 auslaufenden zweiten Förderperiode sind seit 2007 in fünfzehn Bremer Stadtteilen mehr als 800 Projekte mit fast 15 Mio. € gefördert worden. Darüber hinaus hat jeder WiN-Euro zu 2,33 Euro Komplementärmitteln geführt. Zusammen mit dem Bundesprogramm „Soziale Stadt“, mit dem vor allem Investitionen in die Infrastruktur bezahlt werden, konnten in den letzten 10 Jahren fast 2.100 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 50 Mio. € umgesetzt werden.
„Die Geschichte von WiN ist eine Erfolgsgeschichte. Viele Kommunen beneiden uns um dieses Programm der sozialen Stadtentwicklungspolitik. Allein in den Schwerpunkten der derzeit elf WiN-Fördergebiete werden fast 43.000 Menschen unterstützt und gefördert. Deshalb ist es wichtig, dass das Programm nun in die dritte Förderperiode geht“, so der baupolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Jürgen Pohlmann.
Die baupolitische Sprecherin der Grünen, Karin Krusche, betont: „Das WiN-Programm gibt wichtige Impulse zur Selbsthilfe. Es stärkt das Selbstbewusstsein der Menschen vor Ort. Gemessen am finanziellen Einsatz ist die positive Wirkung des Programms sehr hoch. Die Probleme von Armut und Segregation kann WiN aber nicht alleine lösen. Dafür ist ein ressortübergreifendes Konzept nötig, in dem auch Bildung eine wichtige Rolle spielen muss.“
Die Bürgerschaftsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen hatten deshalb den Senat aufgefordert, vor dem Hintergrund des 2008 eingeführten und vor wenigen Wochen abgeschlossenen Monitorings 2010 „Soziale Stadt Bremen“ ein Konzept für die Fortsetzung von WiN zu entwickeln und darüber spätestens im Dezember 2010 der Bürgerschaft zu berichten. In dem Konzept soll der Senat die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, die ressortübergreifende Zusammenarbeit, die Effizienz des Mitteleinsatzes sowie die Frage, wie die Arbeit der WiN-Quartiersmanager/innen verstetigt werden kann, geprüft werden. Das Konzept sollte darüber hinaus auch die Möglichkeit der Aufnahme kleinräumiger Präventionsgebiete beinhalten.
In der kommenden Woche wird ein erster Ergebnisbericht in der Deputation für Bau und Verkehr vorgelegt werden. Darin wird empfohlen, eine dritte Förderperiode von WiN bis 2016 aufzulegen. Vorgeschlagen werden darüber hinaus sowohl Fördergebiete, die mit einer Basisfördersumme von 100% (Gröpelingen, Neue Vahr, Tenever, Kattenturm, Huchting, Lüssum-Bockhorn,) bzw. 50% (Huckelriede, Oslebshausen, Grohn) ausgestattet werden. Zwei Programmgebiete, nämlich Hemelingen und das „Schweizer Viertel“ werden von 50% auf 100% angehoben. Darüber hinaus sollen in der dritten Förderperiode zur Verstetigung stabilisierende Quartiersfonds in Marßel und Blockdiek geschaffen werden, sowie zur Prävention in Osterfeuerberg und Woltmershausen 2011 Projektfinanzierungen in einer Gesamthöhe bis zu 35.000 Euro eingesetzt werden.