Frauen auf Arbeitsmarkt nicht länger zu Bittstellerinnen machen
Frauen auf Arbeitsmarkt nicht länger zu Bittstellerinnen machen
Anlässlich des Internationalen Frauentages kritisieren die Grünen die Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Rund 30 Prozent der Frauen im Land Bremen arbeiten im Niedriglohnbereich, der Großteil der Minijobs wird von Frauen ausgeführt. Viele sind auf ergänzendes Arbeitslosengeld angewiesen. "Diese Frauen haben trotz Arbeit kein existenzsicherndes Einkommen. Diese Erwerbsarmut muss ebenso wie die Subventionierung von Lohndumping über das Arbeitslosengeld II ein Ende haben. Frauen dürfen nicht länger zu Bittstellerinnen gemacht werden. Die Antwort auf beide Probleme ist ein verbindlicher Mindestlohn. Die klassische Versorgungsehe ist das Modell von gestern. Frauen müssen ihre Existenz genauso sichern können wie Männer", betont die frauenpolitische Sprecherin Doris Hoch.
Neben dem existenzsichernden Mindestlohn fordern die Grünen gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit von Frauen. "Obwohl Frauen oft die besseren Schulabschlüsse vorweisen, verdienen sie im Schnitt 24 Prozent weniger als Männer. Freiwillige Vereinbarungen sind gescheitert. Um Lohngleichheit durchzusetzen, ist ein Gleichstellungsgesetz für die Wirtschaft nötig", betont die arbeitsmarktpolitische Sprecherin Silvia Schön.
Um mehr Frauen den Einstieg in gut bezahlte Männerdomänen zu ermöglichen, hat Bremen auf grüne Initiative die Arbeitsmarktprogramme neu ausgerichtet. Sie werden jetzt auch für Branchen wie Logistik, IT oder Windkraft qualifiziert. Mit dem Chancengleichheitsprogramm sollen Frauen auch bessere Aufstiegsmöglichkeiten in Berufen erhalten, die vor allem von ihnen ausgeübt werden. Außerdem werden sie mit einem Mentoringprogramm zur Vorbereitung auf Führungspositionen unterstützt. Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, baut Rot-Grün die Kinderbetreuung und Ganztagsschulen aus.
"Neben mehr Betreuungsangeboten brauchen Frauen auch flexiblere Arbeitszeitmodelle und familienfreundliche Unternehmen. Firmen dürfen die Potenziale von Frauen nicht länger verschwenden. Unternehmen, die heute in ihre Mitarbeiterinnen investieren, müssen sich morgen angesichts des drohenden Fachkräftemangels weniger sorgen", so Doris Hoch.