Historische Verantwortung anerkennen
Historische Verantwortung anerkennen
Zum Umgang mit drei Kunstwerken aus der ehemaligen Sammlung des jüdischen Industriellen Ottmar Strauss in den Kunstsammlungen Böttcherstraße erklärt Karin Krusche, kulturpolitische Sprecherin der Grünen: "Unser Gemeinwesen muss sich der historischen Verantwortung stellen. Ottmar Strauss musste während des Nationalsozialismus verfolgungsbedingt seine Kunstsammlung versteigern. Wir haben die Chance, wenigstens eine finanzielle Wiedergutmachung für die erlittene Ausplünderung der Familie Strauss zu leisten. Das ist unabhängig von juristischen Fragen eine moralische Verpflichtung. Der Erbe Ulrich Strauss erwartet dieses Zeichen der Versöhnung. Er wäre damit einverstanden, dass Bremen die drei Werke ankauft. Aufgrund der Haushaltsnotlage wollen wir für den Kauf einen Fonds einrichten. Die Stadt muss selbstverständlich einen erheblichen Anteil übernehmen. Wir setzen darauf, dass sich daran ebenfalls Kunstmäzene oder Unternehmen beteiligen. Dabei denken wir gerade auch an jene Firmen, die vom NS-Regime profitiert haben. Aktuell geht es darum, die drei Werke aus der ehemaligen Sammlung der Familie Strauss zu kaufen. Dieser Fonds könnte aber darüber hinaus als Grundstock dienen, falls in den städtischen Kunstsammlungen in Zukunft noch zu Unrecht angeeignete Kunstwerke aus jüdischem Eigentum entdeckt und von den Erben zum Kauf angeboten werden."
Nähere Informationen zu den Kunstwerken finden sich hier
Hintergründe zur Verfolgung der Familie Strauss im Nationalsozialismus finden sich hier