EU-Grünbuch zur Fischereipolitik nicht weitgehend genug
EU-Grünbuch zur Fischereipolitik nicht weitgehend genug
Zur heutigen Abstimmung des Bundesrates über die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU erklärt Frank Willmann, fischereipolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen: "Wir Grüne befürworten die Pläne der EU, stärker gegen die Überfischung der Meere vorzugehen. Bremen hat nun der Bundesratsvorlage zur Gemeinsamen Fischereipolitik nur in bestimmten Punkten zugestimmt. Denn insgesamt gehen uns die Vorschläge nicht weit genug. So brauchen wir zum Beispiel endlich das Rückwurfverbot für Beifang. Viele Fische und andere Meerestiere, die nicht gefangen werden dürfen, landen in den Netzen der Fischer. Dieser Beifang wird über Bord geschmissen und nicht auf die Fangquote angerechnet – obwohl die meisten Tiere den Fang nicht überleben. Mit nachhaltiger Fischerei hat das nichts zu tun. Vorbildlich sind Länder wie Norwegen und Island. Dort müssen alle Tiere, die in den Netzen landen, auch an Land gebracht und auf die Fangquoten angerechnet werden. Bei Verstößen drohen hohe Geldbußen und der Entzug der Lizenz."
Frank Willmann weiter: "Wir Grüne fordern ein Ende der Lobbypolitik. Deswegen müssen die Fangquoten endlich nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten erstellt werden und nicht nach Gutdünken der einzelnen Länder. Damit die Quoten von den Fischern eingehalten werden, brauchen wir verbindliche Richtlinien. Deren Einhaltung muss genauestens kontrolliert und deren mögliche Verletzung strengstens sanktioniert werden. Wir müssen jetzt so schnell wie möglich die Überfischung der Meere stoppen. Sonst schwimmt da bald nichts mehr, was gefischt werden kann."