Abwassergebühr wird gerechter und ökologischer
Abwassergebühr wird gerechter und ökologischer
Die heute vom Senat beschlossene Einführung der gesplitteten Abwassergebühr bewertet Karin Mathes, umweltpolitische Sprecherin der Grünen, als Erfolg: "Die gesplittete Abwassergebühr ist gerechter und ökologischer als die bisherige Einheitsgebühr. Fortan bezahlen die BremerInnen und Betriebe eine Gebühr für das Schmutzwasser und eine für das Regenwasser. Jetzt wird nach einer jahrelangen Hängepartie endlich Rechtssicherheit hergestellt. Mehr Gebührengerechtigkeit wird dadurch erreicht, dass ein Berechnungsfaktor für die gesplittete Gebühr die versiegelte Fläche des Grundstücks ist. Das bedeutet: Eine Familie mit vier Personen im kleinen Reihenhaus bezahlt dann nicht mehr genauso viel wie etwa ein Autohaus mit vier Angestellten, das auf seinem Parkplatz große Regenwasser-Mengen in die Kanalisation einleitet."
Bislang werden die Abwassergebühren mit wenigen Ausnahmen einheitlich erhoben. Die BürgerInnen müssen zurzeit 2,79 Euro pro Kubikmeter Frischwasser bezahlen – und das weitgehend unabhängig davon, wie viel Niederschlagswasser sie tatsächlich in die Kanalisation einleiten.
"Die bisherige Einheitsgebühr ist ungerecht und geht zu Lasten des Umweltschutzes. Deshalb haben wir Grünen seit Jahren ihre Abschaffung gefordert. Bei den Gewerbe- und Industriebetrieben werden mit der gesplitteten Gebühr die Kosten für die Abwasserbeseitigung verursachergerecht umverteilt. So müssen dann Verbrauchermärkte mit großen versiegelten Parkplatzflächen mehr, Betriebe der Nahrungsmittelindustrie weniger bezahlen. Damit bietet die neue Gebührenberechnungsmethode den Anreiz, Flächenversieglung zu vermeiden bzw. Flächen zu entsiegeln. Denn wer über weniger versiegelte Flächen verfügt, zahlt auch weniger für die Beseitigung des Regenwassers. Davon profitieren die Menschen und die Umwelt gleichermaßen. Mit dem Klimawandel werden Starkregenereignisse zunehmen. Umso wichtiger ist es, das Kanalnetz durch Verringerung der eingeleiteten Niederschlagsmenge zu entlasten", betont Karin Mathes.