Versalzung von Werra und Weser sofort stoppen!
Versalzung von Werra und Weser sofort stoppen!
Das Unternehmen K + S AG (ehemals Kali und Salz AG) plant die zusätzliche Einleitung von jährlich 700.000 Kubikmetern Salzlauge über einen Nebenfluss der Werra. Damit würde auch die Weser mit zusätzlichen Salzfrachten belastet. Maike Schaefer, energiepolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, befürchtet erhebliche Konsequenzen für die hiesige Wasserqualität:"Es ist heute niemandem begreiflich zu machen, dass Flüsse dauerhaft als Abwasserkanäle für verfehlte industriepolitische Entscheidungen herhalten müssen. Seit Jahrzehnten führt die Einleitung salzhaltiger Abwässer zu einer starken Versalzung der Werra und der Weser. Die hohe Salzbelastung hat sich in beiden Flüssen nicht nur negativ auf Flora und Fauna ausgewirkt, sondern auch die Möglichkeiten der Trinkwasserversorgung stark eingeschränkt. Die Nutzung von Brauchwasser durch andere Anrainer, z.B. zum Wässern von landwirtschaftlichen Flächen, wurde erschwert. Eine zusätzliche Einleitung von Salzabwässern hätte katastrophale ökologische Auswirkungen und würde die jahrelangen Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität ad absurdum führen. Zudem ist eine Erhöhung des Chloridgehaltes nach EU-Recht unzulässig. Ein gesunder Zustand der Weser liegt bei maximal 100 mg Chloridgehalt pro Liter Wasser, dieser wird aber bereits an vielen Stellen überschritten."Die Stellungnahme des Weserbundes vom März 2007, der keine Gefahr für eine Verschlechterung der Wasserqualität sieht, hält Schäfer für "Schönfärberei". Die Umweltexpertin weist darauf hin, dass der Grenzwert von 2.500 mg Salz pro Liter Wasser, auf die sich den K + S-AG beruft, aus dem Jahr 1942 stammt. "Die Senkung dieses Uralt-Wertes ist längst überfällig. Es muss jetzt alles dafür getan werden, umweltverträgliche Alternativen zur Entsorgung der Abwässer zu finden."