Tiefwasserhafen ohne Bahnanbindung – der nackte Wahnsinn
Tiefwasserhafen ohne Bahnanbindung – der nackte Wahnsinn
"Der Norden muss alle Hebel in Bewegung setzen, damit die Bahn-Finanzplanung revidiert wird. Sonst wird eine ganze Region abgekoppelt, erklärt die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Krusche mit Blick auf die Investitionspläne der Bahn. Sicher geglaubte Investitionen ins Bahnnetz sollen auf die lange Bank geschoben werden. Die verkehrspolitische Sprecherin der grünen Fraktion fordert den Senat und die niedersächsische Landesregierung auf, gemeinsam aktiv zu werden. "Es müssen dringend Gespräche mit der Bahn und Bundesverkehrsminister Tiefensee geführt werden, damit der Nordwesten nicht auf dem Abstellgleis landet."
Karin Krusche hält die schnelle Anbindung des Wilhelmshavener Tiefwasserhafens an das Schienennetz für unverzichtbar: "Die Ladung der gewaltigen Containerschiffe produziert sonst eine Lkw-Lawine. Der Güterverkehr muss im Interesse der Anwohner und aus Verantwortung für den Klimaschutz verstärkt auf die Schiene verlagert werden. Das funktioniert aber nur mit einer guten Bahnanbindung." Als ebenfalls vordringlich bezeichnet die grüne Abgeordnete Investitionen in den Bremer Knoten: "Der Bremer Hauptbahnhof ist ein Nadelöhr. Seit Jahren verspricht die Bahn-Leitung Abhilfe durch Investitionen ins Netz. Passiert ist nichts. Ohne einen reibungslosen Zugverkehr wird es nicht gelingen, die Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Die Hinterlandanbindung der Häfen Bremerhaven und Wilhelmshaven ist für die ganze Bundesrepublik von größter Bedeutung."
Die Grünen kritisieren die Bahnpolitik, möglichst hohe Gewinne zu erzielen und Investitionen in das Schienennetz zu vernachlässigen. "Seit sich die Bahnpläne zerschlagen haben, beim Hamburger Hafen einzusteigen, hat die Chefetage offenbar kein Interesse mehr am Nordwesten. Die Politik kann nicht tatenlos zusehen, wie die Region abgekoppelt wird und muss ihren Einfluss geltend machen."