Selbstverständlichkeiten werden als Maßnahmen verkauft
Selbstverständlichkeiten werden als Maßnahmen verkauft
Den heute von Bürgermeister Jens Böhrnsen und Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter vorgelegte Maßnahmenkatalog, mit dem die Jungendhilfe in Bremen verbessert werden soll, kommentiert Klaus Möhle, grüner Bürgerschaftsabgeordneter und Stellvertreter im Untersuchungsausschuss 'Kindeswohl':
"Was als große Verbesserung verkauft wird, sind in Wirklichkeit lauter Selbstverständlichkeiten, die offenbar in der bisherigen Praxis des Jugendamtes nicht vorkamen. Wenn man sich die einzelnen Maßnahmen ansieht, verbirgt sich im Umkehrschluss das totale Versagen der Behörde.
Eine transparente und nachvollziehbare Aktenführung, die persönliche Begutachtung von Kindern, die sich in schwierigen Verhältnissen befinden, ein vernünftiges Kontrollsystem, das die Qualität der Arbeit innerhalb der Behörde sichert – das alles sind normale Arbeitsabläufe, die es im Amt für Soziale Dienste offensichtlich nicht gegeben hat. Es musste erst ein Kind sterben, damit endlich etwas passiert."