Osterholzer Feldmark - Bausenator plant am Bedarf vorbei
Osterholzer Feldmark - Bausenator plant am Bedarf vorbei
Kurz vor der Bürgerschaftswahl holt CDU-Bausenator Neumeyer einen Ladenhüter der großen Koalition wieder aus der Schublade. Die Baudeputation soll in ihrer Sitzung am Donnerstag den Flächennutzungsplan für die Osterholzer Feldmark ändern und den Weg frei machen für den Bau von 1.700 Einfamilienhäusern, Kleingärten und einen Landschaftspark. Die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Krusche lehnt das Projekt strikt ab: "Unbeeindruckt vom demographischen Wandel und sich verändernden Ansprüchen auf dem Wohnungsmarkt hält die große Koalition stur an ihrem alten Konzept fest. Die Planung geht völlig am Bedarf vorbei. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern wird sinken. Allein in Osterholz und Hemelingen gibt es aktuell – ohne die Feldmark - 740 voll erschlossene Grundstücke für Einfamilienhäuser, die sofort bebaut werden könnten. Das reicht völlig! Die wahnwitzige, völlig überdimensionierte und teure Vorratshaltung bei Gewerbeflächen reicht der großen Koalition nicht – auch beim Wohnungsbau verkennen SPD und CDU die Zeichen der Zeit."
Die Grünen setzen sich nach wie vor für den Erhalt der Osterholzer Feldmark als eine der ältesten Bremer Kulturlandschaften ein. Karin Krusche, baupolitische Sprecherin der grünen Fraktion, betont: " Die Pläne der großen Koalition sind ein Beispiel für eine Baupolitik von vorgestern. Wer weiter großflächige Einfamilienhaussiedlungen plant, ignoriert den demographischen Wandel. Wir brauchen mehr attraktive, urbane Angebote für Ein- und Zweipersonenhaushalte – beispielsweise in der Überseestadt. Diese Entwicklung verpennt die große Koalition. Was für die Einfamilienhäuser gilt, passt auch beim Thema Kleingärten – der Bedarf sinkt. Perspektivisch besteht ein Überangebot."
Verwundert sind die Grünen über den weiter geplanten, 85 Hektar großen Landschaftspark in der Feldmark. "In der Vorlage findet sich kein Hinweis auf die Finanzierung und wer den Park pflegen soll. Beim Rhododendronpark bringt die große Koalition immer wieder das Thema Eintrittspreise auf die Tagesordnung aber in Osterholz plant der Bausenator munter einen neuen Landschaftspark, ohne auch nur einen Gedanken an die Kosten zu verschwenden."