Grüne skeptisch bei Behördenplanungen für Schülerberatung
Grüne skeptisch bei Behördenplanungen für Schülerberatung
Am kommenden Donnerstag soll die Deputation für Bildung für die Gründung eines Zentrums für schülerbezogene Beratung grünes Licht geben. Anja Stahmann, bildungspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, sieht allerdings noch viele offene Fragen:
"Die Ziele sind zweifelsohne richtig und wünschenswert, aber ich bezweifle zutiefst, dass das vorgelegte Konzept diese Anforderungen erfüllen kann. Es bleiben aus meiner Sicht zu viele Fragen offen. Weder wird ein umfassendes Finanzierungskonzept vorgelegt, noch gibt es einen Standort für die Dépendance in Bremen Nord. Ungeklärt ist bislang auch die Erreichbarkeit dieser Einrichtung. Besonders Schulen, die integrativ arbeiten, brauchen über ihren Lehrerstamm hinaus Schulpsychologen und Sozialpädagogen vor Ort und nicht in einer Zentrale. Wie wird sichergestellt, dass die Schulen bei Krisen auch wirklich einen unmittelbaren Zugriff auf Hilfe haben?"
Nach Planungen der Behörde soll das Zentrum für schülerbezogene Beratung die Aufgabe wahrnehmen, Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften eine rasche, unbürokratische Hilfe bei auffälligem Verhalten von Kindern und Jugendlichen zu geben. Durch präventive Maßnahmen innerhalb der Schule soll zudem erreicht werden, dass Störungen möglichst bereits im Vorfeld vermieden werden.
Absolut unverständlich ist nach Stahmanns Auffassung, dass die Schulleitungen erst kürzlich über die Planungen des Ressorts erfahren haben, obwohl für einige Schule gravierende Veränderungen und Qualitätsverschlechterungen zu erwarten seien und die Behördenplanungen schon sehr weit vorangeschritten sind. Kritische Briefe von Eltern wurden nicht an die Deputierten weitergeleitet. Anja Stahmann: "Das Ressort beabsichtigt immerhin, 29 Stellen von den Schulen weg zu verlagern. Damit plant man über die Köpfe der Schulen hinweg, das ist ziemlicher Murks."
Das Zentrum für schülerbezogene Beratung soll nach Plänen des Ressorts nach den Osterferien 2007 seinen Betrieb aufnehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen die notwendigen personellen und organisatorischen Maßnahmen abgeschlossen sein. Hierzu zählt die Bereitstellung der notwendigen Personalressourcen.