Überseestadt – reichlich Platz für Wohnen und Arbeiten
Überseestadt – reichlich Platz für Wohnen und Arbeiten
"Die Firmenchefs in den alten Hafenrevieren sollten sich am alten Bremer Motto wagen un winnen ein Beispiel nehmen, statt gegen jegliche Neuerung auf dem Riesengelände Sturm zu laufen", kommentiert die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Krusche die Forderung von elf Firmen nach einer rein wirtschaftlichen Nutzung der Überseestadt. Für die baupolitische Sprecherin der grünen Fraktion ist es keine Frage, dass in der Überseestadt auch Platz für Wohnen ist: "Wir reden über eine riesige Fläche. Es geht um 300 Hektar – etwa 400 Fußballplätze. Auf einer Länge von vier Kilometern ist eine Mischnutzung von Wohnungen, Büros und Gewerbe natürlich möglich. Die Firmenchefs haben die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Ihre Position ist klein kariert und rückwärtsgewandt. Niemand will alt eingesessene Firmen vertreiben, aber wenn es nach den Herren geht, entscheiden sie allein über die Zukunft der alten Hafenreviere. Statt darüber nachzudenken, wo und wie ein Nebeneinander von Arbeiten und Wohnen ermöglicht werden kann, wiegeln die Firmen nur ab. Ein Blick auf Hamburgs Hafencity zeigt, was geht, wenn man offen für neue Entwicklungen ist."
Kommenden Mittwoch wird sich die Wirtschaftsdeputation mit dem Thema Entwicklung der Überseestadt beschäftigen. Klaus Möhle, wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Fraktion, wird eine rückwärtsgewandte Planung ohne Wohnmöglichkeiten nicht akzeptieren: "Der Charakter dieses Stadtteils muss und wird sich langfristig ändern. Die Weichen dafür müssen bei der Planung für das riesige Gelände gestellt werden. Ich erwarte, dass alle rechtlichen Spielräume für eine Mischnutzung des riesigen Geländes genutzt werden, ohne die Existenz der vorhandenen Firmen zu gefährden. Die Politik muss dafür die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen – mehrere Investoren warten nur auf das Startzeichen, um endlich loslegen zu können."