Überseestadt - Investoren beweisen mehr Weitblick als phantasielose Wirtschaftsförderer
Überseestadt - Investoren beweisen mehr Weitblick als phantasielose Wirtschaftsförderer
Überseestadt – Investoren beweisen mehr Weitblick als phantasielose Wirtschaftsförderer
"Gut, dass es private Investoren mit Weitblick gibt, die die Chancen historischer Gebäude in der Überseestadt und deren neue Nutzung erkennen. Im alten Schuppen 2 soll die Erfolgsgeschichte des gegenüberliegenden Speichers 1 fortgeschrieben werden. Glücklicherweise wurden die Abrisspläne des Wirtschaftsressorts verhindert," freut sich die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Karin Krusche. Die baupolitische Sprecherin der grünen Fraktion kritisiert seit Jahren die phantasielose Ansiedlungspolitik der BIG (Bremer Investitionsgesellschaft)und ihrer Tochtergesellschaften: "Abreißen und planieren - was anderes fällt den Bremer Wirtschaftsförderern nicht ein. Noch im April letzten Jahres wurde in den Wirtschaftsförderungsausschüssen mit den Stimmen von CDU und SPD der 1,3 Millionen Euro teure Abriss des Schuppens beschlossen. Laut BIG-Vorlage war der angeblich marode Schuppen nicht mehr vermietbar und der Abriss alternativlos. In letzter Minute wurde dieser Wahnsinn verhindert."
Karin Krusche fordert das Wirtschaftsressort auf, ihre altbackenen Vorstellungen im Stil der 60er Jahre schleunigst zu revidieren: "Das besondere Flair der alten Hafenreviere kann nur genutzt werden, wenn kreative Ideen für Wohnen und Arbeiten am Wasser eine Chance bekommen und historische Bausubstanz erhalten wird. Beim Thema Wohnen mauert das Wirtschaftsressort weiter. Das Interesse an Wohnungen in der Überseestadt ist vorhanden. Die Investoren würden liebend gern einen modernen Mix an von Büros und Wohnungen anbieten – aber die Wirtschaftsförderer verzögern seit Jahren mit immer wieder nur angekündigten aber nie veröffentlichten Gutachten alle Pläne in diese Richtung."
Kein Abriss auf Vorrat
Die Grünen fordern die große Koalition auf, aus der positiven Entwicklung im Europahafen zu lernen und ihre alten Abrisspläne zu revidieren. Karin Krusche erinnert daran, dass nicht nur der jetzt gerettete Schuppen 2 abgerissen werden sollte: "Insgesamt fünf Millionen Euro wurden im April letzten Jahres für den Abriss von vier Objekten bewilligt. Neben dem Schuppen 2 ging es um das Kühlhaus, den Schuppen 19 und den Weserbahnhof. Ohne die künftige Nutzung des Geländes zu kennen, dürfen auf keinen Fall Gebäude auf Vorrat abgerissen werden."