Schulbibliotheken nicht ausplündern
Schulbibliotheken nicht ausplündern
"Beim Übergang von acht Kinder- und Jugendbibliotheken in Schulbibliotheken muss gewährleistet sein, dass in allen Standorten ein attraktives Angebot weiter Lust auf Lesen macht," erklärt die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Anja Stahmann. Im Rahmen der Umstrukturierung ist vereinbart, 15 Prozent des Medienbestands an die Zentrale der Stadtbücherei abzugeben. "Das darf nicht dazu führen, dass alle attraktiven, neuen Bücher abgezogen werden. Gerade aktuelle Bände sind für viele Kinder und Jugendliche reizvoll. Nur mit alten Klassikern wie beispielsweise den fünf Freunden oder Hanni und Nanni sind Lesemuffel nicht hinter dem Ofen vorzulocken."
Bei den Grünen haben sich besorgte Eltern und Lehrer mit der Nachricht gemeldet, dass ausschließlich Medien neueren Datums aus den künftigen Schulbibliotheken abgezogen werden. "Im Visier der Stadtbibliothekare sind angeblich nur Bücher, die nach 2001 erschienen sind," berichtet Anja Stahmann. Sie wird das Thema auf der heutigen Sitzung der Bildungsdeputation ansprechen. "Sollten sich die Hinweise bestätigen, muss eingegriffen werden. Gerade die Schulbibliotheken brauchen Sachbücher neueren Datums, damit die Kinder dort für Referate aktuelle Informationen finden. Und natürlich muss eine Schulbibliothek auch die Harry-Potter-Bände, die Geschichten der "Wilden Hühner" und der "Wilden Kerle" besitzen. Wir wollen die Kinder und Jugendlichen zum Lesen verführen – das funktioniert nur, wenn eine attraktive Schatzkiste in der Bücherei auf sie wartet."