Männerwirtschaft unter Führungskräften beenden
Männerwirtschaft unter Führungskräften beenden
"Frauen in Führungspositionen haben Seltenheitswert – auch in Bremen bleiben die Herren weitgehend unter sich. Von echter Gleichberechtigung kann keine Rede sein," ärgert sich die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Doris Hoch mit Blick auf den morgigen internationalen Frauentag. Die frauenpolitische Sprecherin der grünen Fraktion betont: "In den Top-Etagen Bremischer Beteiligungsgesellschaften sind kaum Frauen - in Geschäftsführung und Vorstand liegt ihr Anteil unter 8 Prozent! Die Grünen setzen sich dafür ein, diese Männerdominanz in Führungspositionen zu beenden. Das ist auch im Interesse der Gesellschaften, denn mehr Frauen in Top-Jobs bedeuten einen Schub für Innovation und Entwicklung, mehr wirtschaftliche Dynamik."
Obwohl Frauen in Bremen ca. 43 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze innehaben, beträgt ihr Anteil an der Gruppe, die ausschließlich geringfügig entlohnt wird, fast 65 Prozent. Auch haben Frauen weitaus häufiger als Männer Teilzeitstellen – und das oft nicht freiwillig. "Auch wenn Frauen in Zeiten der Kindererziehung natürlich gerne in Teilzeit arbeiten, sind Vollzeitstellen für sie oft nicht zu bekommen, wenn sie gewünscht werden. Und selbst eine Vollzeitstelle sichert nicht immer den Lebensunterhalt einer Frau und den ihrer Kinder. Das muss sich ändern" erklärt Gitta Wegner, frauenpolitische Sprecherin des Bremer Landesverbandes von BÜNDIS 90/DIE GRÜNEN. "Frauen beanspruchen heute ganz selbstverständlich ihren Platz im Berufsleben. Sie haben ein Recht auf gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt - aber auch bei der Förderung von arbeitslosen Frauen ist für Bremen noch eine Menge zu tun."
Neueste Studien zeigen, dass die Anzahl der erwerbstätigen Frauen zwar gestiegen ist, allerdings ohne dass sich die Arbeitsstunden der Erwerbstätigkeit von Frauen erhöht haben. Das heißt, immer mehr Frauen teilen sich den gleichen Kuchen, dessen Stückchen immer kleiner werden.
"Diese Benachteiligung am Arbeitsmarkt", so Doris Hoch und Gitta Wegner, "führt zu einer dauerhaften Benachteiligung von Frauen, denn sie hat negative Auswirkungen auf die eigenständige Existenzsicherung und setzt sich in einer mangelhaften eigenen Altersvorsorge fort."