Lemke setzt Rotstift bei Förderzentren an
Lemke setzt Rotstift bei Förderzentren an
Die vom Bildungsressort geplanten Kürzungen im Bereich der Förderzentren sind nach Ansicht der grünen Bildungsexpertin Anja Stahmann ungerecht und kontraproduktiv. "Entgegen seines Versprechens, nicht beim Unterricht zu kürzen, plant Bildungssenator Lemke faktisch genau das: in den Förderzentren sollen Lehrerstunden wegfallen. Gerade in den Jahrgangsstufen 11 und 12 brauchen behinderte Jugendliche diese Stunden dringend, um sich auf ein möglichst eigenständiges Leben und eine Beschäftigung beim Martinshof oder in den Behindertenwerkstätten vorzubereiten. Mit dem Wegfall des Nachmittagsunterrichts würden Stunden gekürzt, die insbesondere den jungen Erwachsenen helfen, sich an längere Tage und Arbeitsaufgaben zu gewöhnen", betont die Grüne.
In der letzten Bürgerschaft waren die Grünen im Rahmen einer Aktuellen Stunde zur Unterrichtsversorgung für die behinderten SchülerInnen in die Bresche gesprungen. Mit einer Frage in der Fragestunde hatten sie die Ungleichbehandlung von geistig Behinderten im Zusammenhang mit der Verlässlichen Grundschule aufgedeckt. Anja Stahmann: "Wir werden bei diesem Thema nicht locker lassen. Für die Bürgerschaft bereiten wir eine große Anfrage zur Zukunft der kooperativen Beschulung vor. Darüber hinaus werden wir das Gespräch mit dem Landesgleichstellungsbeauftragten Herrn Steinbrück suchen und mit ihm die im Vergleich zu Regelschulen überproportional hohe Kürzungsquote bei Förderzentren erörtern. Von Herrn Lemke erwarten wir, dass er die Elternsorgen ernst nimmt und die geplanten Kürzungen zurücknimmt."