Lehrersparprogramm - Künftig noch mehr Unterrichtsausfall ?

"Wenn die Kürzungspläne des Senators bei den Lehrerstunden umgesetzt werden, kommt es zu drastischen Verschlechterungen in den Schulen. Die von der großen Koalition versprochene Kraftanstrengung im Bildungsbereich enttarnt sich als potemkinsches Dorf. Alles soll besser werden lauten die ständigen Ankündigungen - aber die Wirklichkeit sieht anders aus." kritisiert die grüne Bürgerschaftsabgeordnete Anja Stahmann.

Die bildungspolitische Sprecherin der grünen Fraktion bezieht sich auf eine Vorlage zur Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2006/2007. Danach sollen 75 Lehrerstellen eingespart werden. Die Förderstunden bei Schulen in sozialen Brennpunkten sollen um ein Drittel gekürzt und die Krankenvertretungsstunden sollen komplett gestrichen werden. Um Unterrichtsausfälle zu vermeiden sollen die Schulen Geld zur Verfügung gestellt bekommen. Anja Stahmann lehnt das strikt ab: "Schon heute sind Unterrichtsausfälle an der Tagesordnung. Angesichts dieser Situation ist es unverantwortlich, keine Reserven für Vertretungen einzuplanen. Dafür muss Fachpersonal zur Verfügung stehen. Geld allein löst das Problem nicht. Auch Werder Bremen braucht Profis auf der Ersatzbank. Willi Lemkes Vorschlag würde bedeuten, nur noch eine Kernmannschaft zu haben und notfalls den Zeugwart einzuwechseln."

Anja Stahmann wundert sich nicht, dass bereits viele Schulen gegen die Kürzungspläne protestieren: "Angesichts der PISA-Defizite müssen die Alarmglocken schrillen. Wir müssen die Kinder und Jugendlichen mehr, nicht weniger fördern. Positive Ansätze drohen kaputt gespart zu werden." Als Beispiel nennt sie die "alten" Bremer Gesamtschulen GSO und GSW: "Dort wird gute Arbeit geleistet. Seit Jahren verschlechtern sich die Rahmenbe­dingungen und nun soll noch mal drastisch bei den Lehrerstunden gekürzt werden. So wird ein funktionierendes Modell gegen die Wand gefahren."