Kleingartengebiete aufwerten statt abwerten
Kleingartengebiete aufwerten statt abwerten
"Augen zu und durch" – nach diesem Motto will Bau- und Umweltsenator Neumeyer mit der "Bereinigung" der Kleingärten in Walle fortfahren. Die vom Senat im Oktober 2000 zugesagten Maßnahmen zur Aufwertung des Gebietes als "Naherholungsgebiet mit Freizeitangeboten" lassen jedoch auf sich warten. Karin Mathes, umweltpolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, ärgert sich: "Die Bereinigung wird einseitig zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger umgesetzt. Pro Jahr haben die Maßnahmen die Steuerzahler 600.000 Euro gekostet. Davon ist kein Cent in Grünmaßnahmen geflossen, was dazu geführt hat, dass sich die die Situation im Kleingartengebiet Waller Fleet 1 eher verschlechtert hat. Durch die vielen Leerstände gibt es weniger soziale Kontrolle und daher mehr Einbrüche. Gärten verkommen, Müllberge sind keine Seltenheit. Für die ab Mitte 2007 geplanten Abbruchmaßnahmen stehen aus dem klammen Bremer Haushalt 370.000 Euro zur Verfügung, und auch hier sind offensichtlich keine Mittel für die Aufwertung des Waller Fleets als Naherholungsgebiet vorgesehen."
Um die leer stehenden Parzellen für junge Familien attraktiv zu machen, sollten nach Ansicht der Grünen in den geeignet gelegenen Schrebergärten neue Freizeitangebote entstehen. Mit einer Baumbepflanzung im Grenzbereich zum Gewerbegebiet Bayernstraße könnte die Naherholungsfunktion des Kleingartengebietes erhöht werden. Karin Mathes: "Wir fordern ein sofortiges Moratorium bei der Bereinigung, um endlich die Finanzierung der Aufwertungsmaßnahmen sicherzustellen und diese frühzeitig mit dem Beirat und dem Landesverband der Gartenfreunde abzustimmen. Es muss sorgfältig überprüft werden, welche Alternativnutzungen in Frage kommen. Einige Gärten könnten als Standorte für Umweltbildung zusammengefasst werden."